Zwischen März und Oktober 1933 brannten in Deutschland an vielen öffentlichen Plätzen Bücher und Schriften. Die Nationalsozialisten und ihre Anhänger ließen die Literatur, die sie als „undeutsch“ ächteten, auf Stapeln in Flammen aufgehen – und damit weite Teile der Kultur in Deutschland. Die Bücherverbrennungen waren ein Sinnbild der kulturellen Verrohung dieser Zeit und ein symbolischer Auftakt zur systematischen Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer oder politisch unliebsamer Schriftsteller im NS-Regime.
Die Aktion war ein erster Triumph für die Politik der „Gleichschaltung” und Unterdrückung der freien Meinung. Bücher von mehr als 300 Philosophen, Wissenschaftlern, Lyrikern, Romanciers und politischen Autoren wurden ein Raub der Flammen.
Die Stadt Weinheim möchte mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern dieser Ereignisse gedenken und lädt hierzu ein zu einer literarischen Gedenkstunde am Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr, im Saal der Stadtbibliothek. Dr. Alexander Boguslawski, Katja Hoger und Holger Mattenklott werden an Schriftstellerinnen und Schriftsteller erinnern, die unter der Kulturpolitik der Nationalsoziallisten gelitten haben und aus ihren Werken lesen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 02. Mai 2024