Atlanta, Georgia, 1948: Miss Daisy ist eine 72-jährige pensionierte Lehrerin. Nachdem sie eines Tages mit ihrem Auto einen Unfall verursacht hat, kauft Sohn Boolie ihr einen neuen Wagen und engagiert vorsichtshalber einen Chauffeur: Hoke Coleburn, einen Schwarzen. Hoke, mit seinen 60 Jahren selbst nicht mehr der Jüngste, ist ein ruhiger, lebenskluger Mann und somit der ideale Gegenpart zur egozentrischen Miss Daisy, die sich hartnäckig weigert, seine Dienste in Anspruch zu nehmen.

Mit Ausdauer und unbeeindruckt von mancher unfreundlichen Bemerkung der alten Dame schafft es Hoke schließlich, dass Miss Daisy in den Wagen einsteigt. Allmählich entsteht zwischen dem ungleichen Paar eine respektvolle Sympathie. Was zunächst den Charme einer widerspenstigen Zähmung hat, entwickelt sich zu einem Gesellschaftsstück mit Tiefgang und subtilen Ober- und Untertönen, ohne das Spiel von Nähe und Ferne zwischen den beiden Hauptpersonen ganz aufzulösen.

Das Stück kam in den USA 1988 auf die Bühne, bekam ein Jahr nach der Uraufführung den begehrten Pulitzerpreis, wurde dann im Kino zum Publikumsschlager.  Die Hollywood-Adaption mit Jessica Tandy und Morgan Freeman von 1989 lockte nicht nur weltweit Millionen in die Kinos, sondern erhielt vier (!) Oscars, darunter einen für das Beste Drehbuch.

Jetzt ist es wieder auf der Bühne, auch in der Weinheimer Stadthalle am Freitag, 28. April, 20 Uhr bei „Weinheim macht Theater“. Unter der Regie von Frank Matthus stehen Doris Kunstmann als Miss Daisy, Ron Williams als Chauffeur Hoke Coleburn und Benjamin Kernen als Miss Daisys Sohn Boolie Werthan auf der Bühne. Spannung liefert schon der reale historische Rahmen, dem die beiden Protagonisten entstammen, Sphären, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Hier die wohlhabende, gebildete jüdische Südstaaten-Lady, dort der Schwarze Angestellte aus der Unterschicht in einer Zeit, in der die Rassentrennung in den USA noch fast selbstverständlich den Alltag der Menschen bestimmte. Ein Stoff, der allerdings durch Vorfälle in den letzten Jahren in den USA wieder an Aktualität gewonnen hat.

Vorverkauf in Weinheim bei der Tourist-Information und dem Kartenshop der DiesbachMedien – sowie in allen Reservix-Vorverkaufsstellen unter www.reservix.de und an der Abendkasse, Tickets von 13.50 Euro bis 27 Euro.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 11. April 2023