Als Regina und Heinz Gärtner in dieser Woche ihren 65. Hochzeitstag gefeiert haben, also den seltenen Jubeltag der „Eisernen Hochzeit“, da reichte die Gaststube im „Jöste Andres“ gerade noch aus. Denn die Familie – Kinder und Enkel samt Partnern – besteht aus über 30 Personen. Sie alle konnten dem Jubelpaar gratulieren. Tagsüber tat dies Stadträtin Elisabeth Kramer in Vertretung von Oberbürgermeister Manuel Just in der Gärtnerschen Wohnung in der Friedrich-Vogler-Straße. Die OB-Vertreterin überbrachte Blumen, Geschenke und Glückwunschschreiben des Rathauschefs sowie vom Staatsministerium und Ministerpräsident Winfried Kretschmann persönlich.
Beide Ehepartner sind noch gut in Form und konnten ihren Ehrentag genießen, obwohl beide auch schon 87 Jahre alt sind; beide sind im Jahrgang 1936 geboren.
Heinz Gärtner ist ein waschechter Weinheimer und mit einer Biografie ausgestattet, die von dieser Stadt geprägt ist: Geboren in der Lindenstraße, die man damals „Kuhgasse“ nannte, weil da noch die Kühe vom Stall zur Weide trotteten, dann umgezogen in die Hauptstraße (nahe der Grabengasse), seit 1981 wohnt die Familie (mittlerweile nur noch das Jubelpaar) in einem Haus der Baugenossenschaft in der Friedrich-Vogler-Straße. Sein Leben lang arbeitete er bei Freudenberg, blieb nach der Lehre als Lederfacharbeiter bis zur Rente. 1955 wurde er schon Mitglied im Gesangverein „Liedertafel“, seit 27 Jahren – bis heute! – amtiert er als Zweiter Vorsitzender. Die wöchentliche Singstunde ist nach wie vor ein absolutes Muss! Seine Stimme ist immer noch kräftig.
1955 haben sich Renate und Heinz Gärtner auf einem Faschingsball im „Pfälzer Hof“ kennengelernt. Die junge Frau war erst wenige Monate zuvor aus ihrer Heimat in Thüringen nach Westdeutschland gekommen; sie hatte Verwandtschaft hier, das machte es leichter. In einer ersten Haushaltsstellung war sie übrigens noch vor ihrer Heirat bei der Oberbürgermeister-Familie Engelbrecht beschäftigt. 1957 feierte das Paar Verlobung, am 14. März 1958 läuteten in der Peterskirche die Hochzeitsglocken. Die drei Söhne kamen 1960, 1962 und 1965 zur Welt, die Tochter, etwas später, 1970. Alle Kinder wurde zuhause geboren, weil die Hebamme eine gute Freundin war. Vater Heinz war jeweils dabei.
Die beiden Herrschaften sind betagt aber rüstig, versorgen sich noch gut selbst und genießen die häufigen Besuche der Kinder und Enkelkinder. In fünf Jahren wollen sie nach 70 Jahren Ehe das Fest der „Gnadenhochzeit“ feiern, dann am liebsten noch größer. Und es wird sich kaum vermeiden lassen, denn das erste Urenkel-Kind ist gerade unterwegs.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 14. März 2023