Mit vier Veranstaltungen beteiligt sich die Stadt Weinheim auch in diesem Jahr an der Interkulturellen Woche, es sind Film-, Vortrags- und Diskussionsabende, aber am Ende darf auch gefeiert werden, sagt die kommunale Integrationsbeauftragte Ulrike Herrmann, die das Programm zusammengestellt hat. Die interkulturelle Woche läuft von 27. September bis 30 September. Ulrike Herrmann beschreibt: „Wir erleben gesellschaftliche Veränderungen und Entwicklungen und sehen verschiedene Kulturen. Neues wird entdeckt, dadurch entstehen natürlich viele Fragen. Wir freuen uns gemeinsam mit interessierten Menschen, die interkulturellen Herausforderungen in dieser globalisierten Welt zu diskutieren.“ 

Den Auftakt macht am Montag, 27. September, eine Aufführung des Films: „Kismet – eine Geschichte zwischen Schicksal und Sehnsucht“, bei der die junge Mannheimer Filmemacherin Merve Uslu selbst anwesend ist und im Anschluss an einer von Roland Kern moderierten Diskussion teilnimmt. Merve Uslu, deren Großeltern aus der Türkei nach Deutschland emigriert sind, ändert die Perspektive und zeigt gefühlvolle Einsichten aus dem Dorf, das ihr Großvater samt seiner Angehörigen verließ. In der Diskussion zum Film geht es um das Verhältnis zwischen den Generationen in Familien mit Migrationsgeschichten mit 

Veranstaltungsort ist der Bürgersaal im Alten Rathaus am Marktplatz, Beginn 19 Uhr. 

„Irak, ein Land mit einer großen Geschichte“ so lautet der Titel eines  Abends, der vom AK Asyl am Dienstag, 28. September, gestaltet wird. Hintergrund: Die Weltöffentlichkeit blickt aktuell entsetzt auf Afghanistan. Dabei prägen Kriege, Terror, Unruhen, Zerstörung, Not und Tod den Alltag in vielen Ländern des Nahen Ostens, so auch im heutigen Irak, dem großen ölreichen Land am Persischen Golf. Seit Jahrzehnten leiden auch hier die Menschen, viele fliehen. Von den vielfältigen äußeren und inneren Konflikten versteht man hierzulande wenig. Am 28. September schildern Menschen, die aus dem Irak geflohen sind, ihren persönlichen Weg. Danach gibt es Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen. Dazu stehen Kostproben landestypischer Speisen bereit. Die Moderation übernimmt Dr. Friedrich-Karl Schmidt. 

Veranstaltungsort ist auch hier Bürgersaal im Alten Rathaus, Beginn 19 Uhr.

„Frauen bewegen“, so lautet der Titel der Veranstaltung am Mittwoch,  29. September. Dabei liest die algerische Autorin Naila Chikhi aus ihrem Buch: „Ich will frei sein, nicht mutig – FrauenStimmen gegen Gewalt“.  Stellvertretend für die Gruppe Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung hat Naïla Chikhi zusammen mit Fatma Keser den Menschenrechtspreis 2021 der Ingrid-zu-Solms-Stiftung erhalten.

Naïla Chikhi musste 1995 Algerien verlassen, weil ihre Familie von islamistischen Kräften verfolgt wurde. Wie war die Situation damals in Algerien? Wie erlebt sie Frankreich und Deutschland im Kampf um die Selbstbestimmung und Säkularität von Frauen aus der muslimischen Community? Nach der Lesung findet eine offene Diskussionsrunde statt, die Moderation übernimmt Dr. Renate Breithecker. Veranstaltungsort ist hier die Stadtbibliothek Weinheim, Beginn 19 Uhr

Meine. Deine. Eine Welt  – diese Überschrift trägt die Abschluss-Veranstaltung am Donnerstag 30. September auf der Terrasse am Schlossparkrestaurant (ab 18.30 Uhr). 

Im Mittelpunkt steht ein Vortrag mit Dr. Boniface Mabanza Bambu (Kasa- Kirchliche Arbeitsstelle südliches Afrika- Heidelberg) zum Thema „Nachhaltigkeit verstehen und leben. Herausforderungen hier und wo anders“. Dr. Mabanza ist Experte für Entwicklungspolitik. Aus dieser Perspektive möchte er auf die Notwendigkeit hinweisen, dass nachhaltige Entwicklung vor Ort beginnt und unser tägliches Handeln Auswirkungen auf die Länder des Globalen Südens hat. Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) unterstützt diese Veranstaltung. Anschließend: Kulturen feiern – Josephine Hope wird afrikanische Speisen vorbereiten und es gibt kurze Musikbeiträge zu hören. Hier hat Jürgen Ripplinger die Moderation übernommen. 

Alle Veranstaltungen sind mit kostenlosem Eintritt. 

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 24. September 2021