Das Jahr 2040 kommt näher – und damit die Verpflichtung zur Klimaneutralität auf allen Ebenen. Einige Städte gehen derzeit mit einer Kommunalen Wärmeplanung voran – wie Weinheim. Der Gemeinderat soll am Mittwoch, 13. Dezember (16 Uhr/Großer Sitzungssaal im Schloss) diese Wärmeplanung als Rahmenplan verabschieden. Die Klimaschutzkommission hat das Papier am Mittwoch diskutiert und dem Gemeinderat einstimmig eine Beschlussfassung empfohlen. Oberbürgermeister Manuel Just erklärte eingangs der Kommissionssitzung nochmals, dass es sich bei der Wärmeplanung um eine rechtlich unverbindliche, strategische Fachplanung handelt – die allerdings eine nicht verhandelbare Vorgabe für Städte und Gemeinden ist. Dabei wird ermittelt, an welchen Stellen im Stadtgebiet welche Formen von erneuerbaren Energien zur Wärmeversorgung eingesetzt werden können, wie beispielsweise der Ausbau des Fernwärmenetzes. Ebenfalls geht es dabei um Energieeinsparung in privaten Immobilien. Dadurch steht es dem Gebäudeeigentümer im Rahmen der gesetzlichen Regelungen frei, die für sein Gebäude optimale Heizungsanlage zu wählen.
Diskutiert wurde in der Kommission das prognostizierte Investitionsvolumen, das Experten für Weinheim auf etwa eine Milliarde Euro schätzen. Der größte Posten würde dabei auf die Sanierung von Gebäuden entfallen (etwa 700 Millionen Euro). Zweitgrößter Posten wäre der Fernwärmeausbau zusammenhängender Bereiche mit 80 bis 150 Millionen Euro. Die Investitionen sollen auf vielen Schultern verteilt werden.
Der Erfolg, so Jutta Ehmsen vom Amt für Klimaschutz, werde davon abhängen, wie Immobilienbesitzer bei den privaten Investitionen vom Staat unterstützt werden. „Das wird uns allen erhebliche Anstrengungen abverlangen, vor allem monetär“, erklärte OB Just. Er betonte aber auch: „Die Kosten entstehen für die Bürger aufgrund der gesetzlichen Vorgaben, nicht wegen der Wärmeplanung. Wir bieten aber mehrere Optionen, so wird ein Schuh daraus.“
Just, Ehmsen und Andreas Ernst von den Stadtwerken Weinheim, der Mitglied der Klimaschutzkommission ist, berichteten, dass die Stadtwerke als Partner der kommunalen Wärmeplanung eine eigene Homepage mit sehr vielen Informationen zur kommunalen Wärmeplanung erstellen und noch in diesem Jahr online stellen wollen. „Wir werden die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fragen nicht alleine lassen“, versicherte OB Just.
Just sprach sich klar dafür aus, sich intensiv dem Thema Geothermie zu beschäftigen. „Ohne Geothermie werden wir die Ziele wohl nicht schaffen“, so der OB. Deshalb werde man schon bald mit den Bürgerinnen und Bürgern in einen Dialog zu dieser Energiequelle einsteigen.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 06. Dezember 2023