Es ist eigentlich nicht üblich, dass der Weinheimer Gemeinderat vor dem jeweiligen Ortschaftsrat einen Beschluss fasst, der den Ortsteil direkt betrifft. Normalerweise geht das umgekehrt. Aber diesmal konnten sich Oberbürgermeister Manuel Just und die Hohensachsener Ortsvorsteherin Monika Springer ganz sicher sein, dass sie mit einem Grundsatzbeschluss über eine Sanierung des Hohensachsener Hallenbades im Ortsgremium offene Türen einrennen. So war es auch.
Der Hohensachsener Ortschaftsrat folgte in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstag einstimmig dem Gemeinderatsbeschluss vom Vortag. Das war keine Überraschung, denn die Sanierung und Bewahrung des Victor-Dulger-Bades ist ein lang gehegter und vehement geäußerter Wunsch des Ortschaftsrates und der Ortsvorsteherin. Entsprechend positiv waren auch die Äußerungen am Ratstisch.
Wenn es auch durchaus Fragen und Vorschläge gab, zum Beispiel, ob es möglich sei, mehrmonatige Schließzeiten während der Sanierungsphase zu verkürzen. Auch beim Material für das Becken – Fugen oder Edelstahl – wurde nochmals nachgehakt. Wie am Vortag OB Just, so erklärte Ortsvorsteherin Springer, dass sich die Planung noch ganz am Anfang befindet und technische Details durchaus noch veränderbar seien. Dies bestätigte sie auch den Vertretern des Vereins „Aquafun“, der das Bad seit 2014 erfolgreich betreibt.
Nach dem nun auch vor Ort untermauerten Grundsatzbeschluss kann Architekt Bernd Kopp nun in die weitere Planung einsteigen. Die Sanierung soll in diesem Jahr vorbereitet werden, 2023 beginnen und 2025 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten werden im Moment auf rund 4,7 Millionen Euro veranschlagt.
Ortsvorsteherin Monika Springer war es ein Anliegen, dieses vorläufige „Happy End“ einer langjährigen kommunalpolitischen Diskussion in einer persönlichen Stellungnahme zusammenzufassen. Sie erklärte: „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und mich jetzt bei vielen bedanken, die sich immer für den Erhalt des Hallenbades eingesetzt haben, das ist zum einen das Gremium des Ortschaftsrates, unsere vorherigen Gremien mit den ehemaligen Ortschafts- und Gemeinderäten, den Verantwortlichen des Aquafun, ohne sie könnten wir heute nicht so positiv in die Zukunft schauen.“ Ihr Dank gelte auch vielen Bürgerinnen und Bürgern, der SG Hohensachsen „mit ihrer hervorragenden Ausbildung in der Schwimmabteilung“, sowie der IG, in der sich etliche Personen intensiv in Details eingearbeitet haben und den Ortschaftsrat ehrenamtlich unterstützt haben. Springer: „Gemeinsam, alle zusammen, haben wir gehadert, gezweifelt, aber immer haben wir an dem Ziel festgehalten, unser Bad für unsere Bürger in die Zukunft zu erhalten.“
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 21. Januar 2022