Wenn man die Augen schließt und eine gute Vorstellungskraft hat, dann kann man das Brot riechen, das noch warm und duftend aus dem Holzofen kommt. Kinder fassen es vorsichtig an und schnuppern an der Kruste. Menschen unterhalten sich angeregt und begeistert über das leckere Produkt. Man sitzt zusammen, isst und trinkt. Fast wie im märchenhaften Schlaraffenland.

So stellt man sich die Szene vor, wenn das Lützelsachsener Backhaus in der Ortsmitte unterhalb der Winzerhalle erst einmal gebaut und in Betrieb ist. Der Stadtverschönerungsverein Weinheim, der das Projekt plant und vorantreibt, kommt seinem Plan immer näher. Davon konnten sich jetzt Bäckermeister und Brot-Sommelier Michael Kress sowie Vereins-Schriftführerin Carolin Messelhäuser überzeugen. Der Weinheimer Architekt, Ideengeber und Vereinsvorsitzende Michael Metz präsentierte den beiden Vorstandskollegen die Fortschritte am und um das künftige Backhaus-Gebäude. Vor Weihnachten hat das Projekt ein wichtiges Zwischenziel erreicht: Die Bodenplatte und damit das Fundament ist betoniert. Die Außenanlage bereits angelegt, Mauersteine und Natursteine liegen bereit. Man kann erahnen, welches Schmuckstück dort im Laufe des nächsten Jahres entstehen wird. Mithilfe von Ortsvorsteherin Doris Falter wurden in alten Scheunen, Höfen und Häusern alte Baumaterialien gesucht und gesammelt, die nun auf der Baustelle verwendet werden. Zum Beispiel steht schon eine alte Sandsteinsäule, auf der später das Vordach aufliegen wird. Schon jetzt sieht man: Das Backhaus wird ein schmuckes Gebäude, ein „Hingucker“.

In diesem Stadium kann das Projekt jetzt in die Winterpause gehen, bestätigte Michael Metz. Spenden sind geflossen, wenn sie auch bei Weitem bis zur Fertigstellung nicht ausreichen, so die Backhaus-Vorstände. Im Frühjahr geht es dann weiter – mit weiterer finanzieller Rückendeckung aus der Bevölkerung, wie die Organisatoren hoffen. Das Haus soll möglichst aus historischen Materialien bestehen. Die Wand soll aus Bruchsteinen gemauert werden, die Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln erfolgen.

Metz beziffert die Baukosten im Moment auf rund 125 000 Euro, einiges davon könnte aber bei Eigenleistung eingespart werden, zum Beispiel bei den Außenarbeiten.

Zum Vor-Ort-Termin hatte Brot-Sommelier Michael Kress gleich drei frisch gebackene Brote mitgebracht. Aber er musste nicht extra Appetit machen auf das neue Backhaus, für das der Verschönerungsverein gewissermaßen schon „brennt“. Der Bäckermeister hat schon genaue Vorstellungen, wie der Holzofen aussehen und wirken soll. Er soll groß genug sein, damit fast 40 Brote auf einmal gebacken werden können – so wird es effizient und gesellig. Dem Verein schweben Backtage für die Bevölkerung vor, die selbstverständlich alle Weinheimerinnen und Weinheimer nutzen und genießen können. Die Stadtverschönerer hoffen auf einen Bau-Abschluss mit Einweihung in etwa einem Jahr.

Dafür werden Spenden angenommen als Geldspenden, aber auch in Form historischer Baumaterialen. Wer für das Lützelsachsener Backhaus spenden will kann das auf dieses Konto tun:  IBAN DE 54 670505050063030600 bei der Sparkasse Rhein Neckar Nord. Bei Rückfragen und weiten Unterstützungsangeboten ist Michael Metz Ansprechpartner unter 0172 7893849.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 15. Dezember 2022