Schon beim Verpacken und Zuordnen konnte man sich, wenn man kurz innehielt, leuchtende Kinderaugen vorstellen. Lachende Gesichter von Kindern, die nicht immer mitlachen können, wenn sich Gleichaltrige das junge Leben ein bisschen schöner machen: Beispielsweise mit Geschenken oder besonderen Anlässen. Auch in Weinheim gibt es etliche Familien mit Kindern, die sich höchstens das Nötigste zum Leben leisten können. Weihnachtsgeschenke für die Kinder sind – in diesen Zeiten sowieso – oft nicht möglich.

Für diese Familien und diese Kinder hat die Bürgerstiftung Weinheim schon vor 13 Jahren die Aktion „Das Geschenk mit dem Lächeln“ ins Leben gerufen. Dabei sucht sie in der Stadt Menschen, die gerne bedürftige Familien beschenken. Jahr für Jahr bekommen auf diese Art mehr als 300 Kinder ein besonderes Weihnachtsgeschenk.

Die Aktion funktioniert so: Ab Mitte November stehen an fünf Orten in Weinheim Weihnachtsbäume. In der Weinheim Galerie, dem Karlsberg-Carré, im Marktkauf, bei Elektro Amend und in der Filiale der Volksbank in der Weststadt. Daran werden in kleinen Nikolausstiefelchen auf kleinen Briefchen Wünsche von Weinheimer Kindern gehängt, die von sozialen Einrichtungen Caritas, Diakonie sowie vom Amt für Jugend und Soziales und vom Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises ermittelt worden sind. Diese Stellen kontrollieren auch die Bedürftigkeit der Familien und die Verhältnismäßigkeit der Wünsche.

Weinheimerinnen und Weinheimer, die den Kindern – die für sie selbstverständlich anonym bleiben – ein Geschenk machen wollen, entfernen ein Stiefelchen, nehmen also den Wunschanhänger ab, besorgen selbstständig das Geschenk und geben es bei der Stadt im Referat des Oberbürgermeisters ab. Die Bürgerstiftung ist für die Aktion verantwortlich und knüpft die Netzwerke, steht auch den Schenkern bei Fragen zur Verfügung und kümmert sich um die Zuordnung der Pakete. „Aber das Projekt ist eine großartige Gemeinschaftsaktion“, beschreibt Gudrun Aisenbrey, Stellvertretende Vorsitzende und Geschenkaktion-Projektleiterin bei der Bürgerstiftung. Die Geschenke-Annahme im Rathaus sei logistisch eine große Hilfe. Auch die Firma Freudenberg unterstützt die Aktion. Sie stellt die Weihnachtsbäume zur Verfügung und verteilt sie hinterher weiter an Weinheimer KiTas. Eine größere Anzahl von Geschenken übernimmt jedes Jahr das Privatgymnasium Weinheim.

Ein großer Moment ist immer, wenn die Päckchen an die Organisationen und Ämter verteilt werden. Am Dienstagmittag – just am Nikolaustag – war es wieder soweit. Der große Sitzungssaal sieht dann immer so aus, wie man sich die Poststelle des Christkindes vorstellt: alles voller Geschenke. Die Ansprechpartner der Beschenkten nehmen die Pakete in großen Kartons mit und verteilen sie in ihren Büros an die bedürftigen Familien, vergewissern sich, dass alles gut ankommt. Gabi Lohrbächer-Gerard, Referentin des Oberbürgermeisters und für bürgerschaftliches Engagement zuständig, bedankte sich im Namen der Stadt beim großen Engagement der Bürgerstiftung und den weiteren Beteiligten. In 13 Jahren wurden dabei schon rund 3500 Kinder zum Lächeln gebracht.

In diesem Jahr hat sogar ein Fernsehteam der SWR-Landesschau die Aktion begleitet, um in den nächsten Tagen ins ganze Land hinaus darüber zu berichten.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 06. Dezember 2022