1537 steht in geschwungenen Ziffern, in Sandstein gemeißelt, über dem Kellereingang zum Weinheimer Schloss. Es handelt sich um den ältesten Teil (nach dem noch mittelalterlichen Obertor) des Gebäudes. Die Kurfürsten Ruprecht III. und später Ludwig III. hatten in den Jahren 1403 und 1423 in Weinheim verschiedene aneinander angrenzende Anwesen gekauft, um sie als Lager und sporadische Herberge zu nutzen. Kurfürst Ludwig V. ließ den Nordwestflügel in seiner heutigen Form errichten. Zehn Jahre später floh der spätere Kurfürst Ottheinrich vor der Pest in Heidelberg mit seinem Hofstaat nach Weinheim und nutzte den Nordwestflügel als Residenz. Es gibt noch einige Kurpfälzer Besonderheiten Weinheims: Zum Beispiel die Jahre 1698 bis 1700, als Weinheim in der Tat Residenzstadt wurde. Oder aber das 1794, als Elisabeth Augusta in Weinheim verstarb; die beliebte Gattin Carl Theodors verbrachte ihre letzten Lebensjahre im schönen Weinheim.

„Der Kurpfalz auf der Spur“, heißt ein interessantes Angebot im Weinheimer Stadtführungsprogramm, das es seit dem vergangenen Jahr gibt und sehr gut angenommen wird. Im Jahr 2022 wird die Führung erstmals am Samstag, 22. Januar angeboten. Treffpunkt und Start ist wieder um 13 Uhr ab Hutplatz (Nähe Marktplatz).

„Ich bin Kurpälzer“, sagen viele Weinheimer von sich. Inwiefern stimmt das überhaupt? Das wiederum will Stadtführer Wolfgang Balling bei einem Spaziergang durch die Altstadt erklären. Balling, langjähriger Lehrer am Bonhoeffer-Gymnasium, lässt die Geschichte der Kurpfalz Revue passieren. Im Vordergrund steht dabei die Bedeutung einzelner Kurfürsten und die Auswirkungen ihrer Politik auf Weinheim und die Region, besonders aber auch die Einordnung der kurfürstlichen Zentren Heidelberg, Mannheim und Schwetzingen.  Voranmeldung bei der Tourist-Info (Telefon 06201-82610 oder tourismus@weinheim.de). Dauer 1,5 Stunden, Kosten 4 Euro.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 11. Januar 2022

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