Das Aufatmen im Weinheimer Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung war deutlich zu hören: Die alte Hildebrandsche Mühle am östlichen Weinheimer Ortsausgang an der Weschnitz mit ihrem markanten und weithin sichtbaren Siloturm geht nach Jahren des Dornröschenschlafs einer Sanierung und einer neuen Nutzung entgegen.

Wenn der Gemeinderat am kommenden Mittwoch, 19. Oktober, der Empfehlung des Ausschusses folgt, kann Projektentwickler Udo Matthias Stocker von der Hamburger Real Estate GmbH das historische Mühlenareal als Gebäudekomplex mit einem Schwerpunkt auf Betreutem und Seniorengerechten Wohnen entwickeln. Stocker stellte die Pläne für die neue Hildebrandsche Mühle im Ausschuss gemeinsam mit dem Hamburger Architekten Alf Prasch vor.

Stocker bezeichnete die Hildebrandsche Mühle mit seinem denkmalgeschützten Turm und der ebenfalls zu erhaltenden Villa als „sehr anspruchsvolles“ Projekt, das in dieser Form aber realisierbar ist. Den Durchbruch, so der Entwickler, habe der Ankauf eines benachbarten Grundstücks gebracht, so dass die Maßnahme jetzt wirtschaftlich darstellbar sei. Die Wohnungen in der Villa und zwei mehrgeschossigen Neubauten sollen vermietet werden. Mit einem Betreiber sei man bereits in konkreten Verhandlungen, bestätigte Stocker. Er betonte, dass die Erschließung des Areals über eine neue Brücke direkt über die Weschnitz vorgenommen wird. Der Siloturm soll erhalten, aber nicht als Wohnraum genutzt werden.

Der Gemeinderat soll nach der klaren Empfehlung aus dem Ausschuss dem städtebaulichen Konzept zustimmen, außerdem den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan mit einem geänderten Geltungsbereich gegenüber vorhergehender Planungen. Mit einem Satzungsbeschluss und damit einem Baurecht ist in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zu rechnen. Oberbürgermeister Manuel Just erklärte erleichtert: „Das lässt sich gut an.“

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 12. Oktober 2022

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