Als das Social Media-Team von Valdimir Klitschko vor ein paar Tagen weltweit nach Unterstützungsaktionen für die Ukraine über den Hashtag #freeukraine suchte, wurde es auf den kleinen Weinheimer Ortsteil Rippenweier aufmerksam. Dieser liegt beschaulich zwischen den Hügeln des Odenwalds, der Ukraine-Krieg ist vermeintlich weit weg – aber in dem Ort geht was ab. Am Samstag, 25. Juni, veranstaltet ein Orga-Team des örtlichen Sportvereins ein über zwölfstündiges Musikfestival in und um die Keltensteinhalle am Ortsausgang. Es trägt den Titel „RippRock“ und ist nach einem großen Granitstein benannt, der gegenüber der Halle wie ein großes Denkmal auf einer Wiese unter Obstbäumen liegt.
Das Festival, bei dem sieben Bands – überwiegend Rock, aber auch Singer-Songwriter – auf der Bühne stehen, war schon länger geplant (und musste wegen Corona verschoben werden). Aber jetzt endlich, wenn „Ripper“ rocken darf, herrscht Krieg in Europa. Da war es klar, dass die Organisatoren das passende Motto haben: „Gemeinsam, lautstark und nachhaltig – mit Rock-Musik für eine bessere Welt“. Der SV Rippenweier wird, wenn die Kosten gedeckt sind, den Erlös für Flüchtlinge spenden. Das weiß jetzt auch Vladimir Klitschko zu schätzen.
„Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine wiederholt sich vor aller Augen die Geschichte“, beschreibt Organisationschef Dr. Norbert Koppenhagen, selbst Rock-Fan, Musiker in einigen Bands und gut vernetzt in der Musikszene der Region. Er bildet gemeinsam mit Dennis Bickel, Patricia Frech, Carsten Calebow, Margarita Sonnenberg, Dr. Marc Reisner, Gerd Danner und Miklos Szorenyi das Orga-Team, das von der Rippenweierer Ortsvorsteherin Anja Blänsdorf unterstützt wird. Auch sie freut sich auf das Musikereignis. „Ich freue mich für alle innerlich oder äußerlich junggebliebenen Rippenweierer auf Ripprock“, erklärte sie jetzt bei einem ersten Pressetermin mit dem Orga-Team vor Ort. Koppenhagen hat für Rippenweier durchaus große und längerfristige Pläne: „Rippenweier könnte zu einem kleinen Woodstock des Odenwaldes werden“, schwärmt er. Auch das Konzertplakat ist schon mal groß ausgerichtet: es zeigt das stilisierte Konterfei von Bob Dylan, dem ersten und einzigen Musiker mit Literatur-Nobelpreis.
Koppenhagen hat seine Beziehungen spielen lassen und die Popakademie in Mannheim für eine Kooperation begeistern können. Von dort kommen Techniker und eine Reihe von Musikern und Bands. Mittags um 12 Uhr geht es los mit The Basterds – Punk-Rock als Naturgewalt. Die Delta Bulls in klassischer Rock-Besetzung mit Gitarre, Bass und Schlagzeug interpretieren ausdrucksvolle Rock-Songs. Viele der Meilensteine aus den 60er oder 70er-Jahren von Bob Dylan, Neil Young oder Bruce Springsteen Für eine junge Musikergeneration steht Sängerin Nikra. Sie macht Musik für die Playlist-Generation und ist die Stimme der Rebellion. Vier außergewöhnliche Frauen von Miss Foxy verstehen es, geschmackvolle und handgemachte Musik mit einer energiegeladenen Live-Performance zu kombinieren. An den Drums zum Beispiel sitzt eine der international wohl angesagtesten Schlagzeugerinnen: Anika Nilles. Das Repertoire umfasst Songs von Pink, Janis Joplin, Jessie J, Adele, Amy Winehouse, Prince, Mando Diao, Tina Turner, Melissa Etheridge, Gossip und vielen mehr.
The Alien Brainsuckers bekannt aus vielen Gigs in der Rhein-Neckar-Region
und darüber hinaus, geben Ohrwürmern außerirdischen Biss, findet Koppenhagen. Mit Respekt, aber ohne Hemmungen treibt die Band ihr Sound-Spiel mit bekannten und auch nicht so oft gehörten Songs auf ihre Weise – Rock-Klassiker neu erlebt, frisch und inspirierend! Schließlich die Band bölter. steht für ehrliche, handgemachte Musik. Eigenständig, eingängig und eigentlich genau so, wie viel Holz und wenig Blech klingen kann: kraftvoll und erdig. Wenn Philip Bölter (Gesang, Gitarren und Mundharmonika), Heiko Peter (Schlagzeug) und Steffen Knauss (Bass) die Bühne betreten, erkennt man sofort deren Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen Musizieren. Kannte man bölter. bisher nur auf Englisch, erklingt das Trio jetzt auf Deutsch. Die originellen Texte widmen sich kritisch den aktuellen Themen, wie der Digitalisierung oder dem Klimawandel ohne dabei zu ernst zu wirken. Frontmann Philip Bölter ist nicht nur Namensgeber sondern auch Kopf der Band. Weit über 1000 Konzerte hat er in seiner Karriere bereits gespielt, über zehn Alben herausgebracht. Er ist Preisträger des „Robert Johnson Guitar Awards“.
Dazu kommt auch die Rock-Band Hardbone, mit bisher vier veröffentlichten Studioalben und mehreren hundert Shows an Bühnenerfahrung, unter anderem als Vorgruppe auf Europatour mit Thundermother und großen Festival-Shows wie in Wacken.
Die Sportsfreunde vom SV Rippenweier kümmern sich um lokale Speisen und Getränke.
Info: Tickets und mehr Infos gibt es auf www.ripprock.de, Tickets auch im Kartenshop der DiesbachMedien in Weinheim. Der Vorverkauf hat begonnen. Erwachsene 25 Euro, Jugendliche 10 Euro, Kinder bis sechs Jahre frei.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 21. April 2022