Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle, kostenlos und in Weinheim reichlich vorhanden. Drei Vorträge und eine anschließende Podiumsdiskussion zum Thema Photovoltaik füllten jetzt eine Veranstaltung in der Stadthalle. Die Bilanz: Es ist schon viel passiert, es ist aber auch noch reichlich Photovoltaik-Potential in Weinheim vorhanden.
Helmut Hans, der kurzfristig als Referent eingesprungen war und den Weinheimern womöglich bereits aus der KliBA Energieberater bekannt ist, erläutert die Vorteile und Rahmenbedingungen für Photovoltaik. Der selbst erzeugte Strom macht unabhängig vom weiterhin teuren Strom aus dem Netz, leistet einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Energiewende und fördert darüber hinaus ein bewusstes Verbraucherverhalten, argumentierte er. Das Solarpotential der eigenen Dachfläche, können Hausbesitzer im ersten Schritt über den Energieatlas der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) einsehen. Darüber hinaus bietet die KliBA den für Weinheimerinnen und Weinheimer kostenlosen PV-Eignungscheck an. Weitere Informationen zu Einspeisevergütung, PV-Pflicht und steuerlichen Erleichterungen in der Gesetzgebung können in den Präsentationsfolien des Vortrags eingesehen werden unter www.weinheim.de/vortraege.
Aus 15 Jahren Photovoltaik-Erfahrung berichtet Ralf Schwind, der als „Überzeugungstäter“ bereits 2008 eine PV-Anlage auf seinem Dach errichtet und über die Jahre nicht nur mit weiteren PV-Modulen, sondern auch durch eine Wärmepumpe und ein Elektroauto erweitert hat. Interessant ist hier insbesondere die PV-Erweiterung auch auf dem nach Nordosten ausgerichteten Dach, welches trotz der vermeintlich schlechten Ausrichtung noch auf 75 Prozent der Leistung kommt und sich somit ebenfalls durchaus lohnt. Als „Nachtlader“ seines E-Autos und in der Kombination mit dem Betrieb der Wärmepumpe empfiehlt Schwind außerdem einen passenden Speicher, wodurch der Eigenverbrauch gesichert ist, bevor der erzeugte Strom eingespeist wird. Weitere Tipps zum Umgang mit der PV-Anlage und wie der richtige Solarteur gefunden werden kann, gibt er in seiner Präsentation, die ebenfalls unter www.weinheim.de/vortraege zu finden ist.
Stadtwerkechef Alexander Skrobuszynski bekannte ebenso eine klare Haltung als überzeugter Befürworter der Photovoltaik. Auch er hat eine Anlage auf seinem Eigenheim und kennt die Herausforderungen aber vor allem die Möglichkeiten in der Nutzung des selbst erzeugten Stroms. Zudem berichtet er, welche Schritte zu tun sind, um bei den Stadtwerken Weinheim eine PV-Anlage anzumelden: Vorab muss die Netzverträglichkeit geprüft werden (außer bei Balkonkraftwerken) und nach Zusage des Netzanschlusses kann die Anlage installiert und bei den Stadtwerken und im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Alle Schritte und wichtigen Unterlagen sind über die Webseite der Stadtwerke abrufbar, Informationen zum Ablauf können aber auch schon vorab gerne angefragt werden, so Skrobuszynski. Einen Ausblick gab der Geschäftsführer der Stadtwerke außerdem in Bezug auf Ideen zu einem möglichen „Sonnenstromtarif“, der aus selbst erzeugtem Strom von Weinheimer Dächern gespeist werden könnte. Auch seine Präsentationen sind über die Weinheimer Webseite zu finden.
Fragen zu Mieterstrom, Brandschutz oder Sonderregelungen für Photovoltaik in der Weinheimer Altstadt wurden diskutiert und beantwortet. Der Apell lautet: Wichtig ist eine frühzeitige Kommunikation. Denn jedes Haus und jedes Dach ist anders und sollte individuell betrachtet werden, am besten, bevor die Anlage installiert wird.
Auch nach einer ausführlichen Fragerunde waren sich die Referenten am Ende noch einig: Das Photovoltaik-Potential in Weinheim soll unbedingt weiter ausgeschöpft werden und ist wichtig für die Zukunft.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 29. September 2023