„Uns ist aufgefallen, dass viele Menschen sich mit dem Thema Antiziganismus noch nie beschäftigt haben, und es ist natürlich sehr unbequem, sich mit dem eigenen rassistischen Denken auseinanderzusetzen.“  So Sarah Wachter und Nico Gaber  aus dem Team der Jugendsozialarbeiter im Weinheimer Stadtjugendring. Gemeinsam mit Geschäftsführer Martin Wetzel haben sie jetzt eine positive Bilanz der Internationalen Wochen gegen Rassismus gezogen, die in Weinheim maßgeblich von der Jugend-Organisation gestaltet worden sind. Dabei stand das Thema Antiziganismus im Mittelpunkt. Ihre Erfahrung: „Es ist ein Nischenthema und ein langer Weg, um diese Stereotype aufzubrechen.“

Wetzel erinnerte an eine seiner Ansicht nach sehr gelungene Auftaktveranstaltung im Saal der Stadtbibliothek. „Die Anwesenheit der Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer und Sebastian Cuny unterstrichen die Wichtigkeit eines Themas, das sonst wenig Aufmerksamkeit genießt“, so Nico Gaber.  Zum Programm des Stadtjugendring gehörten zwei Ausstellungen in der Stadtbibliothek für die Allgemeinheit. Bei einer sonntäglichen Matinee im Kino „Modernes Theater“ wurden Kurzfilme über die Auschwitzüberlebende Mannheimerin Zilli Schmidt sowie über die Arbeit des Landesverbandes der Sinti und Roma Baden-Württemberg gezeigt.

Außerdem war eine kleine Comic-Ausstellung im Jugendraum MOJA etwa zwei Monate lang aufgebaut und beschäftigte sich mit erlebter Ausgrenzung und Diskriminierung im Alltag. „Das gab einen niederschwelligen Zugang ins Thema“, so Wetzel. Sie war außerhalb der Öffnungszeiten im Schaufenster zu sehen und für die breite Öffentlichkeit gut sichtbar. Das Team das Projektbüros führte Schulklassen des Berufsschulzentrums sowie zwei weiteren Weinheimer Schulen außerdem durch die Ausstellungen und diskutierte im Anschluss mit den Jugendlichen über Rassismus und Antiziganismus. Wetzel: „So konnten wieder viele junge Menschen erreicht werden. Die Organisierenden sind sehr zufrieden.“  

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 22. April 2022

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