Es ist wieder einmal ein echtes Weinheimer Gemeinschaftsprojekt, der neue Fair-Teiler, mit dem Lebensmittel gerettet werden. Die Evangelische Kirchengemeinde stellt den Platz und die Idee zur Verfügung, die Stadt hat sich wieder um die Herstellung gekümmert, der Weststadtverein „Pro West“ hat eine Spende dazu gegeben und die Foodsharing-Gruppe, die unermüdlich ist, wird den Fair-Teiler-Schrank wieder betreuen. Seit wenigen Tagen steht der Schrank neben dem Kircheneingang am Platz an der alten Linde, der künftig noch mehr zu einem Treffpunkt der Weststadt werden soll. Im doppelten Wortsinn geschützt von den Mauern des Gotteshauses.

Pfarrer Detlev Schilling sprach jetzt bei einer kleinen Einweihung im Kreis der Kirchenältesten und der Beteiligten von einem „Platz der Gerechtigkeit“, der durch den Fair-Teiler gewidmet wird. Denn die Idee, Lebensmittel zu retten, zu verteilen, bevor sie weggeworfen werden, entspreche dem christlichen Ansatz der Gerechtigkeit ebenso wie jenem der Bewahrung von Schöpfung.

Tamy Fraas von der Weinheimer Foodsharing-Gruppe brachte gleich kistenweise die Erstausstattung des Schrankes mit: Gemüse, abgepackte Lebensmittel, viel Brot – auch das eine gewisse Symbolik im kirchlichen Kontext. Sie konnte berichten, dass ihre ehrenamtliche Gruppe in Weinheim mittlerweile 40 Lebensmittelanbieter hat, die ihre Lebensmittel (die nicht mehr für den Verkauf geeignet sind), an die ehrenamtlichen Lebensmittelretter abgeben. „Wir freuen uns besonders, dass wir nun auch in der Weststadt sind, und wir glauben, dass eine Abgabestelle dort besonders wichtig ist“, erklärte sie. Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner freute sich, dass die Stadt nun schon den dritten Schrank herstellen lassen konnte. Nach Lützelsachsen ist es der zweite Fair-Teiler, der in der Lern-Praxis-Werkstatt hergestellt wurde. Der erste Schrank an der Stadthalle wurde im „Männerschuppen“ gebaut. Tamy Fraas und Detlev Schilling betonten, dass die Lebensmittel, die dort kostenlos abgeholt werden können, nicht nur bedürftigen Menschen gelten. Vielmehr stehe der Gedanke im Vordergrund, keine Lebensmittel zu vergeuden.

Schilling betonte, dass Andreas Kränzle als Kirchenältester und Gründungsmitglied von Pro West den Kontakt zum Weststadtverein hergestellt hat. Stella Kirgiane-Efremidou, Vorsitzende von Pro West, erläuterte, dass es für den Verein wichtig ist, soziale Projekte in der Weststadt zu fördern. „Das ist unser Satzungsziel und wir konnten in den vergangenen Jahren einiges bewirken und unterstützen.“ Auch das diesjährige Weststadtfest, das am Samstag, 9. Juli, stattfinden wird, stehe wieder ganz im Zeichen wohltätiger Zwecke. Der Festerlös ist seit jeher „von der Weststadt für die Weststadt“ gedacht.  

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 24. Februar 2022