Es sind gute Nachrichten für die Stadtentwicklung und das soziale Leben in Weinheim gleichermaßen: Die Stadt hat am Montagmorgen im Weinheimer Notariat den ersten Kaufvertrag für eines der vier großen Investorengrundstücke im Baugebiet Allmendäcker mit dem Dossenheimer Bauträgerunternehmen Conceptaplan abgeschlossen. Oberbürgermeister Manuel Just und Bürgermeister Andreas Buske nahmen den Termin gemeinsam wahr, seitens des Investors waren aus der Conceptaplan Geschäftsführung Dr. Thomas Grimann und Steven Friedewald ihre Vertragspartner.
Von der Beurkundung wird ein positives Signal an die weiteren Investoren ausgehen, die mit der Stadt um drei weitere Baufelder verhandeln. Man sei in guten Gesprächen, bestätigte Bürgermeister Andreas Buske, und rechne ebenfalls mit einem Abschluss in den nächsten Monaten. Oberbürgermeister Manuel Just ist sicher, „dass nun der Durchbruch gelungen ist“.
Tatsächlich gestaltete sich die Vergabe der Investoren-Felder im Neubaugebiet am Waidsee in den vergangenen Jahren schwieriger als zunächst geplant. Das war doppelt ärgerlich, weil die Stadt schon im Bebauungsplan 2017 einen Schwerpunkt auf sozialen preisgedämpften Wohnungsbau legte. Politisch wurde dieses Ziel in einem Gemeinderatsbeschluss zementiert, mit dem die Stadt auf eine Einnahmemaximierung beim Verkauf der kommunalen Bauplätze verzichtet, weil die Investoren verpflichtet wurden, sozialen und preisgedämpften Wohnungsbau zu errichten. „Die Stadt verzichtet hier auf gut 3,5 Millionen Euro an Einnahmen, das ist uns der soziale Wohnungsbau in unserer Stadt mit seinem sehr angespannten Wohnungsmarkt wert“, sagt OB Just.
Allerdings zogen fast zeitgleich mit dem Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes 2018 dunkle Wolken am Himmel der Baukonjunktur auf, so dass die im Vergabeverfahren siegreichen Projektentwickler zurückhaltend wurden. Weitergehende Abstimmungen führten zu einer Änderung des Bebauungsplans 2022/23. Dennoch zogen Investoren zurück, andere rückten nach. Unterdessen wuchs der Druck auf dem Markt für soziales Wohnen.
„Vielen Dank, dass Sie sich persönlich so stark eingebracht haben“, erklärte nun Conceptaplan-Vorstand Grimann bei der Beurkundung gegenüber dem OB.
Die eingereichte Bauvoranfrage hat die wichtigesten Fragen in Kürze geklärt und nun wird ein Bauantrag folgen. „Von unserer Seite aus kann das ganz schnell gehen“, kündigte Andreas Buske an.
Die Stadt gibt an das Unternehmen nun 5500 Quadratmeter Grundstücke ab. Darauf sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit vier Vollgeschossen und ein Staffelgeschossentstehen, in denen die Stadt zum Teil Mieterbenennungsrechte für Wohnungen in unterschiedlichen Größen besitzt. Die Quadratmetermiete darf den vom Rhein-Neckar-Kreis festgelegten Mietzins für Sozialwohnungen nicht überschreiten, bei preisgedämpftem Wohnraum darf die Überschreitung nur maximal einen Euro pro Quadratmeter betragen. Conceptaplan errichtet zudem zehn Reihenhäuser und ein Doppelhaus. Im städtischen Haushalt 2025 sind 6,4 Millionen Euro aus dem Verkauf von Grundstücken im Gebiet Allmendäcker vorgesehen.
Grundsätzlich erwartet die Stadt durch eine Reihe von Aktivitäten in den nächsten Jahren eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt für günstigen Wohnraum in Weinheim. In Summe entstehen in diesem Segment derzeit im GRN-Areal etwa 70 Wohneinheiten, in den Allmendäckern mittelfristig etwa 80 bis 90 (zuerst jene 23 in Baufeld 5) und
Auf dem Areal der Hildebrandschen Mühle langfristig weitere etwa 80 sozial geförderte Wohnungen. Andreas Buske betont aber auch die Rolle des Landes bei der Realisierung der Projekte: „Wichtig ist, dass weiterhin ausreichend Mittel aus der Landeswohnraumförderung den Investoren zugeteilt werden, da die Investitionskosten in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind.“
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 11. Dezember 2024