Wie alt sie wirklich ist, weiß niemand genau. Aber ganz schön alt. Und sie war ganz zerfallen, bevor die Männer des „Woinemer Männerschuppens“ sie in die Finger bekommen haben. Ein Bekannter eines „Männerschupplers“ fand das gute Stück in der Ecke eines Kellers und dachte sich: Da kann man was daraus machen. Es handelt sich um eine historische Parkbank aus Gusseisen und Holz, mit dem Eisen hat sich seinerzeit jemand richtig Mühe gegeben. Es weist prachtvolle Ornamente auf.

Wie gut, dass der „Männerschuppen“ in Weinheim durch etliche Aktionen mittlerweile in der Stadt bekannt ist – auch dafür, aus vermeintlich hoffnungslosen Fällen noch etwas herauszuholen. Es sind Männer fürs besondere Aufgaben.

Die Parkbank wurde nach einer mehrwöchigen Zwischenstation in der Männerschuppen-Werkstatt in der Nordstadt nun am Marktplatz vor der Tourist-Info aufgestellt. Es ist ein Schmuckstück geworden, die Hobby-Heimwerker haben die Bank komplett auseinandergenommen, neu lackiert und behandelt, sogar die goldenen Stellen mit echtem Blattgold überzogen – alles ehrenamtlich versteht sich. Der Bauhof – Lukas Rupp und Christopgher Quintel – und Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner hatten sich darum gekümmert, dass die Bank auch fest und fachgerecht montiert wird. Sichtlich stolz übergaben die fleißigen Männer nun ihr Werk an die Stadt.

Ute Schleh, die im Amt für Jugend, Soziales, Familien und Senioren den Männerschuppen seit seinen Anfängen betreut, bedankte sich für die Spende, ebenso wie Tourismuschefin Maria Zimmermann, die durch die historische Bank eine Aufwertung der Tourist-Info sieht. Auch die Männerschuppen-Männer sind mit dem Standort sehr glücklich. Erst, so Ute Schleh, habe man an den Schlosspark gedacht. Dort habe man aber die Gefahr von Vandalismus gefürchtet. Irgendwo im Innern eines Gebäudes wäre die Bank hingegen zu wenig zur Geltung gekommen. Jetzt habe die feste Bank am Marktplatz einen perfekten Standort gefunden, finden alle.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 20. Juni 2022