Wenn das nicht inspiriert: Mit dicken Filzstiften durften Weinheims Kreative auf die großen Tische malen, jeweils auf große Papierstreifen, die man hinterher an große Pinnwände tackern konnte. So ließen sie ihren Ideen freien Lauf beim ersten Kultur-Workshop der Weinheimer Kulturschaffenden in der Stadthalle. Fast drei Stunden lang sammelten und bündelten etwa 40 Personen aus der Weinheimer Kulturszene – Künstler und Veranstalter – ihre Visionen, Ziele und Wünsche.

Der Gemeinderat und dessen Kulturausschuss hatten sich einen Moderations- und Beteiligungsprozess in Richtung eines Kulturkonzeptes für Weinheim schon länger gewünscht. Wegen Corona und der Kontaktbeschränkungen hatte sich der Auftakt verschoben. „Wir wollten uns dazu von Mensch zu Mensch treffen“, erklärte Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just in seiner Begrüßung, „denn ein Kulturkonzept braucht einen persönlichen Austausch“. 

„Der Kulturstandort Weinheim hat sehr viel zu bieten“, begrüßte Just die Teilnehmer des Workshops. Aber wer nicht ständig eine Verbesserung anstrebe, höre bereits auf, gut zu sein, mahnte der OB. Er verwies darauf, dass die Kultur in einer Kommune wichtig sei für die Stadtgesellschaft, das Lebensgefühl und für den Standort ansich. „Kultur bringt einer Stadt was“, findet Manuel Just. Wichtig sei dabei aber vor allem, dass die Kulturszene Gemeinsamkeiten suche, um Synergien zu nutzen.

Auch Robert Montoto, der Leiter des Kulturbüros der Metropolregion Rhein-Neckar, bestätigte, dass Weinheim bereits eine sehr aktive Kulturszene biete und ebenso eine Reihe von Standorten mit besonderem Ambiente. Montoto leitete gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Kevin Dühr den Workshop, in dem sich die Kulturschaffenden zunächst in einem Plenum, dann in Arbeitsgruppen und dann wieder in der großen Runde trafen.

Bald kristallisierten sich die ersten Punkte heraus. Häufig wurden fehlende Probe- und Auftrittsräume für Bands und Gruppen beklagt, die Kulturschaffenden wünschen sich die Stadt noch mehr als Vermittler und Vernetzer, zum Beispiel in die Wirtschaft hinein. Von einem Kulturfond war die Rede, ebenso von einer gemeinsamen Erarbeitung besonderer Veranstaltungsformate und vielen anderen Ideen mehr, die allerdings einem „Realitätscheck“ standhalten sollten. Insgesamt sieht man eine gute Basis für eine weitere Verbesserung der Kulturlandschaft. Es gebe viele Akteure und bereits eine erfreulich gute Vernetzung. Vielfalt einerseits und eine Überschaubarkeit andererseits seien eine gute Grundlage, noch weitere Ideen und Projekte zu entwickeln.

In einem nächsten Schritt fasst das Moderatorenteam die Ergebnisse zusammen, die dann vom Kulturbüro zunächst für die politischen Gremien aufgearbeitet werden, um dann in eine ausgereifte Kulturkonzeption zu münden.  

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 18. Mai 2022