„Sulzbach, Krabb, Krabb.“ Der Ruf eilte den Sulzbacher „Hutzeln“ voraus, als sie am Schmutzigen Donnerstag nach der Beschlagnahme der Sulzbacher Ortsverwaltung auch das Weinheimer Rathaus stürmten. Es war der erste Rathaussturm nach Corona.

Die närrischen Hexen aus dem Ortsteil erwischten Oberbürgermeister Manuel Just und Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner gerade in einer gemeinsamen Besprechung, so dass sie an beiden Hemdkragen der Verwaltungsspitze Hand und Schere anlegen konnten, zuvor hatten sie schon den Sulzbacher Ortsvorsteher Frank Eberhardt um eine Krawatte kürzer gemacht. „De Zippel losse mer droa“, beruhigte die Ober-Hexe Ellen Wind, die wieder eine Büttenrede mit aufs Rathaus gebracht hatte.

Darin boten die „Hutzeln“ ihre Hilfe für kommunale Notlagen an. Zu Beispiel als Innenstadtkümmerer. „„Fer so en Poste däde mea aa pariern, denn mea wisse, was de Leit unner de Nägel brennt, allzeit berei t, mer heww unser Ohrn am Puls der Zeit“, hieß es. Auch bei der Personalknappheit in den KiTas und Schulen könne man helfen: „Mea stehe als Quereinsteiger täglich parat, fers Einmaleins, Vorlese und Esse koche sin mehr sehr gefragt“, erklärte Ellen Wind. Ebenso könnten sie im wiedereröffneten Schlosspark-Restaurant aushelfen: „Aa die suche Personal für ihr Terrassecafé, mea sin bereit un bessern uns die Rente uff, des wär schee“. Sogar im Schlosspark: „Notfalls wärn ma als Uffsicht am Schlosspark-WC bereit, de Vandalismus hätt e End und mea wärn unner de Leit“, boten die „Hutzeln“ an.

Mit Tränen in den Hexenaugen verabschiedete sich der närrisch-gruselige Besuch von Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, der definitiv seinen letzten Rathaus-Sturm vor seiner Pensionierung im August erlebte. „Bischd bei allene Leit geacht und bekannt, als Bürgermeister immer an der Front, du hoscht aa Verständnis für der Bürger ihr Belang, mit der kimmt ma oafach immer gern zomme“, bescheinigten sie. Und weiter: „E Stick Woinemer Geschichte hoscht du geprägt, un wonn du jetzt im Summer aus m Rothaus gehschd, dann begleite dich all unser gute Gedanke, doi Wünsch möge sich erfülle ohne Schranke.“

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 16. Februar 2023

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