Der Himmel weinte mit, als das Bündnis „Weinheim bleibt bunt“ am Montagabend vor dem Schloss noch einmal seinem Gründungsmitglied, „unserem Freund, Motor und Ideengeber“ gedachte: Dem Kommunal- und Landespolitiker Uli Sckerl. Im Januar ist er im Alter von 70 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.

Etliche seiner Wegbegleiter versammelten sich nun auf der Schlossparkwiese, um Erinnerungen an den großen Kämpfer für die Demokratie zu erinnern. Zu den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung gehörten auch seine Frau Martina Ade und sein Sohn Daniel. 

Die Weinheimer Jazz-Sängerin Michelle Walker und Daniele Aprile an der Gitarre umrahmten die kurzen Redebeiträge; Uli Sckerl war ein Fan der Sängerin. Als es während der Veranstaltung zu regnen begann, rückten die Menschen unter dem Balkon des Schlosses zusammen, das Abschlusslied „Over the Rainbow“ erzeugte mit dem tropfenden Regen eine besondere Atmosphäre. 

Neben den Vertretern des Sprecherkreises von „Weinheim bleibt bunt“ erinnerte Weinheims Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner an seinen langjährigen politischen Wegbegleiter. „Er war für mich das, was grüne Politik in Weinheim und der Region ausgemacht hat“, erklärte Fetzner, der Sckerlaußerdem eine wichtige Rolle bei seiner eigenen Bürgermeister-Wahl zuschrieb. Uli Sckerl habe erst eine Verbindung zwischen der Landespolitik und Kommunalpolitikern der Grünen geschaffen. 


Stefano Bauer sprach für die junge Generation der Weinheimer Kommunalpolitik, denen Uli Sckerl den Weg bereitet hat. „Er war mein Freund, Förderer und Mentor“, beschrieb Bauer. Monika Springer und Dr. Thomas Ott verwiesen darauf, wie überparteilich der Grüne gearbeitet hat, um die beste Lösung für Weinheim und die Menschen zu finden. „Er stand schon früh für die Versöhnung zwischen Ökologie und Ökonomie“, beschrieb CDU-Stadtrat Ott. „Uli hat uns gelehrt, immer das Ganze zu sehen in der Politik, nicht nur einen Ausschnitt“, erklärte Monika Springer. Dirk Ahlheim aus dem Sprecherkreis sprach von „Ulis großer Unerschrockenheit beim Kampf um die Demokratie“. Und SPD-Stadträtin Stella Kirgiane-Efremidou erinnerte an die „riesige Empathie, die Uli den Menschen entgegenbrachte“ sowie um die Verdienste um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. „Sein Gerechtigkeitssinn war nicht verhandelbar“, erklärte sie. Weinheims Pressesprecher Roland Kern schilderte, wie wichtig und unermüdlich Uli Sckerl mit seinem „legendären Netzwerk“ in den Corona-Zeiten für die Stadt war. Er versprach: „Wir sind uns Ulis Vermächtnis bewusst, und es wird für Weinheim bleibt bunt die Maxime unseres Handelns bleiben, für immer“. Alle nahmen Abschied: „Er war einfach großartig.“

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 23. Mai 2022