An historischen Denkmäler und geschichtsträchtigen Gebäude herrscht in Weinheim keine Mangelware. So spielt die Zweiburgenstadt beim alljährlichen europaweiten Tag des offenen Denkmals jeweils eine beachtliche Rolle. So auch diesmal am Sonntag, 10. September. Fünf Denkmäler, von denen zumindest vier ansonsten nicht ohne Weiteres zugänglich sind, haben an diesem Tag geöffnet, fachkundige Führungen werden angeboten. Dazu hat das Amt für Baurecht und Denkmalschutz, das in Weinheim den Tag des offenen Denkmals organisiert, von 13 Uhr bis 17 Uhr im Schlosshof einen Infostand aufgebaut. Alle Besichtigungen und Führungen sind kostenlos.

Die Fenster der Markuskirche

Beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals, den es übrigens seit 30 Jahren gibt, gibt es auch in Weinheims Westen was Neues: nämlich die Evangelische Markuskirche in der Ahornstraße. Nach außen mag sie schlicht und funktional aussehen, aber im Detail hat das Gotteshaus es in sich. Schon die Glasbildwände sind Raritäten und Kunstwerk. Die Kirche selbst wurde ja 1958 fertiggestellt, also vor 65 Jahren. Architekt Gerhard Hauss war erst 25 Jahre alt, als er den Architektenwettbewerb gewann. Künstlerisch wurde er vom Karlsruher Künstler Klaus Arnold beraten, dem späteren Rektor der Kunstakademie Karlsruhe. Übrigens nicht nur bei den Fenstern, auch beim Altarkreuz und beim Taufstein, den Peter Dreher entworfen hat, später ebenfalls Professor an der Karlsruher Akademie.

Zur Besichtigung ist die Kirche am Sonntagmittag geöffnet, jeweils um 14 Uhr und um 15.30 Uhr wird der Weinheimer Architekt und Baugeschichtsexperte Norbert Eimann Führungen anbieten (Anmeldungen sind hierzu nicht erforderlich).

Schloss und Schlossturm

Zentrale Besichtigungen und Führungen in der Innenstadt werden praktischerweise im Umkreis von wenigen Hundert Metern angeboten – was typisch ist für die Zweiburgenstadt.

Im Mittelpunkt stehen wieder das Schloss und – herausragend – der Schlossturm, der unter Führung bestiegen werden kann. Aus knapp 40 Meter Höhe ist der Blick auf die Stadt und in die Region etwas ganz Besonderes. Die Turmbesteigungen werden von 13 Uhr bis 17 Uhr stündlich angeboten. Sammel- und Startpunkt ist jeweils am Eingang D.

Stadtarchivarin Andrea Rößler, profunde Kennerin der Weinheimer Stadtgeschichte, bietet Führungen um 12 Uhr, um 14 Uhr und um 16 Uhr an. Sie kann eindrücklich die verschiedenen Bauzeiten vorzeigen und Geschichten über die verschiedenen Bewohner erzählen. Anmeldungen sind hier erforderlich bis zum 7. September unter 06201-82 238 oder bauordnung@weinheim.de

Im Berckheimschen Mausoleum

Das Mausoleum im Schlosspark hängt ja eng mit der Geschichte des Schlosses im 19. Und 20. Jahrhundert zusammen. Die Grabstätte der damaligen Schlossherrschaften wurde in den Jahren zwischen 1908 und 1913 erbaut, die letzte Beerdigung fand 1984 statt, als Philipp Constantin Graf von Berckheim in der Familiengruft seine letzte Ruhestätte fand. Das Mausoleum ist nur zu besonderen Anlässen und eher selten zu Führungen mit Stadtführer Franz Piva geöffnet – und am Denkmalstag zu Führungen mit Kenner Franz Piva von 14 Uhr bis 16 Uhr jede halbe Stunde. Für die Mausoleumsführungen sind Anmeldungen erforderlich bis zum 7. September unter 06201-82 238 oder bauordnung@weinheim.de

Sagenumwoben: Der Rote Turm

Eine echte Rarität, wegen seiner historischen Bedeutung als Teil der Stadtmauer, seiner sagenumwobenen Geschichten aber auch wegen seiner sehr seltenen Zugänglichkeit ist der Rote Turm, erbaut Anfang des 16. Jahrhunderts. Seit 2010 wird der Turm ehrenamtlich von fleißigen und geschichtsbewussten „Turmpaten“ betreut. Ihr Sprecher Fritz Ziegler wird am 10. September die Führungen in der Zeit von 13 Uhr bis 17 Uhr anbieten. Er kennt fast jeden Stein und jede Treppenstufe im Turm persönlich. Interessierte sollten ein bisschen Geduld mitbringen, denn aus Sicherheitsgründen dürfen jeweils nur etwa zehn Personen gleichzeitig in das Turminnere.

Ein Saalbau in Bearbeitung

Und besonders spannend wird es an Denkmalstagen immer, wenn Gebäude hergezeigt werden, die sich gerade im Umbau befinden. Das ist – wie schon im vergangenen Jahr – das frühere Gasthaus am Amtshausplatz (Ecke Hauptstraße). Die Wirtschaft „Weinberg“ wurde 1943 geschlossen, bis Anfang der 50er-Jahre war dort die Metzgerei Demuth ansässig. Seither ist es Wohn- und Geschäftshaus. Im Moment wird gerade der mit dem Haus verbundene Saalbau am Amtshausplatz denkmalgerecht saniert und ausgebaut; der Saalbau selbst besitzt eine prächtige Innenausstattung mit üppigem Wand- und Deckenschmuck.“ Sylvia Wagner, Kunsthistorikerin und Mitarbeiterin im Weinheimer Stadtarchiv, nimmt Besucher zu Führungen mit um 11 Uhr, 12.30 Uhr und 14 Uhr. Anmeldungen sind auch hierzu erforderlich bis zum 7. September unter 06201-82 238 oder bauordnung@weinheim.de

Mehr Infos auch hier: https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/denkmalkarte

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 28. August 2023

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