„Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet“, sagt der amerikanische Informatiker Alan Kay. Klimawandel, Corona, Krieg in der Ukraine … Die Krisen brechen mit Wucht auf uns herein. Bereits für sicher gehaltene Lösungsansätze wie der Ausstieg aus der Kohlekraft werden durch die derzeitige Energiekrise relativiert. Die Lage scheint aussichtslos und trotzdem: Noch immer gibt es Visionärinnen und Visionäre, die an einen möglichen guten Ausgang all dieser Krisen glauben. Viele von ihnen schreiben Bücher, in denen sie über die gegenwärtigen Verhältnisse nachdenken und Visionen entwickeln, wie die Krisen bewältigt werden können. Einige dieser Bücher hat die Stadtbibliothek Weinheim jetzt zusammengestellt. Die Bücher analysieren die gegenwärtigen Verhältnisse und zeigen, dass es für eine Bewältigung der Krisen noch nicht zu spät ist. Somit vermitteln sie eine Perspektive der Hoffnung auf ein Leben nach den Krisen.
„Im Wald vor lauter Bäumen“ ist ein Buch, in dem der Komplexitätswissenschaftler Dirk Brockmann Zusammenhänge zwischen den Krisen und Prozessen innerhalb der Natur aufzeigt. In der Natur sieht er das Prinzip der Kooperation am Werk, das er auch als Lösung für die Krisen unserer Zeit vorschlägt. Auch Harald Lesch und Klaus Kamphausen sehen den Menschen als Teil eines Ganzen der Natur. In ihrem Buch „Über dem Orinoco scheint der Mond“ entwerfen sie ein Welt- und Menschenbild, in dem die Menschheit ihr zukunftsfähiges Potential nur im Für- und Miteinander entfalten kann.
In seinem Buch „Projekt Zukunft“ beschäftigt sich der Terra-X-Moderator Dirk Steffens mit den Krisen und Fragen unserer Zeit: Das Artensterben, der Zustand der Meere oder die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens. Diese und andere Fragen diskutiert Steffens mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten. Die Zukunftsvisionen von 80 Persönlichkeiten haben die Herausgeberinnen und Herausgeber des Buches Zukunftsrepublik zusammengetragen. Die Autorinnen und Autoren äußern ihre Ideen für das zukünftige Vorgehen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Arbeit, Gesundheit, Politik und Gesellschaft.
Für mehr Mut, Fantasie und Risikobereitschaft beim Nachdenken über die Zukunft wirbt Rob Hopkins in seinem Buch „Stell dir vor“. Seiner Ansicht nach lässt sich die Welt nur verändern, wenn der Vorstellungskraft im Bereich der Zukunftsvisionen freien Lauf gelassen wird.
Für Zuversicht bei der Krisenbewältigung wirbt auch Papst Franziskus. „Wage zu träumen“ heißt sein Buch, in dem er eine Neuausrichtung der Gesellschaft hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit anmahnt. Wie und wohin sich Welt und Gesellschaft im Angesicht der aktuellen Krisen entwickeln könnten oder sollten, beschreiben die Autorinnen Maja Göpel und Verena Pausder in ihren Büchern „Unsere Welt neu denken“ sowie „Das Neue Land“. Die beiden unterstreichen in ihren Zukunftsentwürfen die Notwendigkeit zu gesellschaftlicher Einigkeit und Zusammenarbeit und fordern ein neues Verständnis der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur. Konkrete Handlungsvorschläge für die Politik bietet Walter Kohl in dem Buch „Welche Zukunft wollen wir?“.
Auch Kohl fordert einen Mentalitätswandel innerhalb der Gesellschaft. Politikerinnen und Politikern gibt er einen Zwölf-Punkte-Plan an die Hand, in dem er seine Lösungen vorstellt. Kurz vor der Übernahme ihrer Ministerämter haben die beiden Spitzenpolitiker der Partei Bündnis 90 / Die Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck, ihre Vorstellungen für ein zukünftiges politisches Handeln publiziert. In den Büchern „Jetzt“ und „Von hier an anders“ schreiben die beiden über die Themen, die sie beschäftigen und die Notwendigkeiten einer Politik von und für morgen.
Wie das Leben in einer besseren Zukunft aussehen kann, beschreibt der bekannte Musiker Peter Maffay in seinem Buch „Hier und Jetzt“. Maffay berichtet über das Leben und die Arbeit auf seinem Landgut in Bayern. Auf dem Landgut werden selbst erzeugte Produkte aus ökologischer Landwirtschaft verkauft und Gästen die Möglichkeit gegeben, sich miteinander auszutauschen. Ein anderer Umgang mit der Natur sowie der Menschheit untereinander wird hier bereits realisiert.
Die vorgestellten sowie viele andere Medien lassen sich in der Stadtbibliothek Weinheim ausleihen. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr. Aktuell gelten im Haus keine Zulassungsbeschränkungen bezüglich Corona.
Pressemitteilung der Stadtbibliothek Weinheim, 30. August 2022