Sie heißen Kriemhild, Gunter oder Siegfried – oder wie andere Akteure aus der Nibelungensage des nahen Odenwaldes: Die Straßen der Hanglage der Weinheimer Nordstadt hinter der altehrwürdigen Friedrichschule. Daher nennt man die Gegend auch das „Nibelungenviertel“. Leicht zu glauben, dass die Nibelungen eine interessante Unterwelt haben. In Weinheim ist es die Kanalisation, die allerdings schon etwa 80 Jahre alt ist und erneuert werden muss. Der Gemeinderat hat im Frühjahr die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Nun werden die Kanäle Stück um Stück ausgetauscht, die Straßen werden erneuert. Die Maßnahme findet in Abschnitten bis Mai 2025 statt, kostet rund 1.3 Millionen Euro. In den politischen Gremien war man sich aber einig, dass die Investition in die kommunale Infrastruktur ohne Alternative ist. Ausführende Baufirma ist Wolff&Mülleraus Heidelberg.
Jetzt haben die Bauarbeiten zunächst an der Einmündung der Gernotstraße auf die B3 begonnen, wo der Kanal dann an den Hauptkanal unter der Bundesstraße angeschlossen wird.
Dabei ist es der Stadt gelungen, eine vollständige, oder auch nur halbseitige Straßensperrung zu vermeiden. Dies gelingt durch eine Verschwenkung in Richtung westlicher Straßenseite; aber der Verkehr fließt die ganze Zeit. Einige Parkplätze fallen in dieser ersten rund dreiwöchigen Bauphase allerdings weg. Das Tiefbauamt und die Verkehrsabteilung des Ordnungsamtes stehen mit den Anwohnern und der Baufirma in Kontakt um gegebenenfalls Anpassungen kurzfristig vornehmen zu können.
Danach wird es in der Gernotstraße und Siegfriedstraße (zwischen Langgassenweg und Einmündung Gieselherstraße) weitergehen und sukzessive der Kanal ausgetauscht. Im Anschluss wird die Baumaßnahme mit der Erneuerung der Asphaltfahrbahn abgeschlossen. Hier wird es zu abschnittsweisen Vollsperrungen kommen, die Zufahrten zu den Grundstücken sowie die Parkmöglichkeiten werden temporär, je nach Baufortschritt, eingeschränkt sein. Die Anwohner können aber jederzeit zu Fuß zu ihren Grundstücken gelangen.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 20. August 2024