“Mal was anderes” – so war die ordentliche Jahreshauptversammlung des Vereins Leben mit Demenz Weinheim. Die zahlreich erschienen Mitgoieder und Interessierten diskutierte angeregt über zwei Kurzfilme „Vergessens Lücken“ und „Ich kann und muss damit leben“, einem Interview mit Menschen, die mit einer Demenz leben. Sie nutzten die Möglichkeit dass Aktive, Angehörige und Betroffene ihr Wissen und ihre Erfahrung austauschen.
Dr. Andreas Marg der erste Vorsitzende des Fördervereins Leben mit Demenz e.V. führte durch die Tagesordnung und machte in seinem Rechenscaftsbericht deutlich wie hoch die gesellschaftliche Herausforderung ist, die zunehmende Zahl von Menschen mit Demenz, die überwiegend – alleine oder mit Familie – zu Hause leben, nicht zu vergessen. Es gilt, ihnen und ihren betreuenden Angehörigen eine Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Im Rückblick der vergangenen Jahresaktivitäten sowie auch im Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen zeige er auf, wie sich dabei der Verein als Teil der sorgenden Gemeinschaft einbringt.
Der Förderverein Leben mit Demenz Weinheim e.V. ist Mitglied im Demenznetzwerk Weinheim Runder Tisch Demenz und Pflege. Mitgliedsbeiträge und Spendengelder fliessen in Projekte des Fördervereins aber auch in Initiativen des Runden Tisches.
Mit Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen mit Unternehmen und Vereinen will der Verein die Bürger für das Thema Demenz sensibilisieren. Vorträge für Firmen und Vereine, Schulungskurse für Demenzbegleiter und Nachbarschaftshilfe wie auch die Organisation von Vorträgen und Lesungen vermitteln Wissen über die Demenzerkrankungen und den Umgang mit Betroffenen.
Auf der Homepage www.leben-mit-demenz-weinheim.de sind Rückblicke chronologisch aufgelistet wie auch die kommenden Termine und Gruppenangebote.
Die Highlights in 2022 waren eine Lesung des Heidelberger Autors Michael Buselmeier und die Kinomatinee zum Weltalzheimertag sowie der Vortragsabend in Rippenweier “Daheim bleiben – Mitten im Dorf; Neue Pflege und Sorgekultur”. Dort setzen die Bürger als sorgende Gemeinde Rippenweier schon jetzt mit einem Dorfcafé die ersten Schritte um.
Die regelmäßig angebotenen Angehörigengruppen und Selbsthilfegruppen sollen die Menschen stärken und den Austausch untereinander fördern.
Dagmar Heinemann und Marlies Brinkmann, die zweite Vorsitzende des Förderverein berichteten mit Begeisterung über „Demenz kreativ“, „Neurotango“ und den Führungen in der Kunsthalle. Wie viel Freude es allen Beteiligten bereitet, wie wertvoll es für Betroffenen und ihre Angehörigen sein kann, eine Abwechslung im Alltag zu haben oder eine Unternehmung, an der sie ohne Bedenken teilhaben können.
Vor allem die Netzwerkarbeit und Vermittlung weiterer Hilfen steht im Fokus des Vereins. Eine Gruppe an nachbarschaftlichen Helfern stehen bereit um betreuende Angehörige auch kurzfristig zu entlasten. Per Email info@leben-mit-demenz-weinheim.de oder per Telefon 0 62 01.38 99 467 können sich Angehörige und Betroffene jederzeit melden.
Die Finanzstruktur ist wie Kassenwart Thomas Hensler und Kassenprüfer Daniel Schwöbel berichteten stabil. Mit Fördermitteln konnte im April Britta Wegner-Müller als Koordinationskraft eingestellt werden, sodass bei ihr alle Fäden des Demenznetzwerks zusammenlaufen.
Mit der Wahl des neuen Vorstands haben sich einige Änderungen ergeben. Rosemarie Sowada, ein Gründungsmitglied, und Kay Hempel haben ihr Amt als Beisitzer niedergelegt. Beide waren langjährige aktive Köpfe, die viel dazu beigetragen haben um Menschen mit Demenz eine Stimme zu geben. Dafür dankte Ihnen Christian Rupp im Namen des Vorstands sehr.
Wiedergewählt wurden Dr. Andreas Marg als erster Vorsitzender und Marlies Brinkmann als zweite Vorsitzende, Christian Rupp als Schriftführer, Thomas Hensler als Kassenwart. Neue und alte Beisitzer sind Anja Ader, Dagmar Heinemann, Felizitas Naziri und Jessica Padmanabhan.
Der nächste Kurs für Demenzbegleiter, der am 19. September startet, gab neben weiteren kommenden Veranstaltungen wie die Pflegekonferenz, der Gesundheitstag Ausblicke auf das fortlaufende Engagement des Vereins. Für den Kurs für Demenzbegleiter sind noch Plätze frei. Er richtet sich an Angehörige und Interessierte, die mehr über die Krankheit und den Umgang mit Betroffenen lernen möchten. Die neun aufeinanderfolgenden Dienstage jeweils von 18 bis 19.30 Uhr in der Stadtbliothek Weinheim sind kostenfrei. In zwei Samstags Workshops, die am 21. und 18. Oktober stattfinden kann man sein Wissen im Umgang mit Betroffenen vertiefen und auch eine Zertifizierung für eine Mitarbeit in der Nachbarschaftshilfe erhalten. Auch diese Workshops sind kostenlos.
Alle Termine, Kontakte und auch Spendenkonten findet man auf der Webseite des Vereins: www.leben-mit-demenz-weinheim.de
(Pressemitteilung des Fördervereins Leben mit Demenz Weinheim e.V., 03. August 2023)