Gute Nachrichten für alle Kinder, schlechte für Gevatter Frost: In Weinheim wird es am Sonntag Laetare, dem 27. März, in jedem Fall eine Sommertags-Veranstaltung geben. Falls der traditionelle und bekannte Zug durch die Stadt an diesem Tag laut Coronaverordnung noch nicht zulässig ist, hat das Kulturbüro einen Plan B nicht nur in der Schublade, sondern auch vorbereitet. Das hat Gunnar Fuchs, der Leiter des Kulturbüros nun bestätigt.
Es gibt also kein Corona-Pardon für den Schneemann; er wird definitiv vor Kinderaugen in Flammen aufgehen und dem Frühling Platz machen. Oberbürgermeister Manuel Just hatte früh im Jahr erklärt: „Eine einfache Absage ohne Alternativangebot ist für mich keine Option.“ Mit bis zu 2500 Teilnehmern vor Corona-Zeiten gehört der Weinheimer Sommertagszug zu den größten der Region.
Die Pandemie-Veranstaltung soll auf dem großen Areal des Waidsees stattfinden. Je nach Corona-Lage sind dann entweder nur die Kinder im Verbund mit ihren Schulklassen und KiTa-Gruppen (samt Begleitung) dabei oder sogar die Eltern. Was die genaue Teilnehmerzahl und die möglichen weiteren Hygienevorschriften angeht, ist von der Stadt als Veranstalter Flexibilität gefragt – aber darin ist das Kulturbüro nach zwei Jahren Corona geübt und versiert.
Bleibt es beim Alternativ-Event am See, würde es ohne Umzug stattfinden. Allerdings soll das Hauptanliegen der Sommertagstradition – die Beschäftigung mit den Jahreszeiten – betont werden. In den Schulen wird zum Beispiel bereits an Sommertagsstecken gebastelt.
Vorgesehen ist am 27. März bis 14 Uhr eine Aufstellung der Gruppen, die vom Sommertags-Komitee – begleitet vom Schneemann, den Butzen, sowie einem Kamerateam – bewertet werden. Die schönsten Gruppen bekommen wieder Preise. Radiomoderator Frank Schuhmacher moderiert gemeinsam mit Sommertags-Expertin Christina Eitenmüller die Aktivitäten. Das Event wird, inklusive der Verbrennung des Schneemanns, als Live-Stream ins Internet übertragen. Nachdem die Gruppen begutachtet wurden, wird der Schneemann auf ein Podest gestellt, die Butzen flankieren ihn. Nach einer kurzen Ansprach des Oberbürgermeisters spielt die Stadtkapelle das Musikstück „Winter ade!“ und der Schneemann geht in Flammen auf. Also fast wie vor Corona.
So lange es in der Vorbereitung sinnvoll und machbar ist, plant das Kulturbüro aber auch noch mit der althergebrachten Umzugsvariante durch die Stadt mit Verbrennung des Schneemanns auf dem Marktplatz. Möglicherweise sind die Lockerungen bis März soweit, dass man zur alten Tradition zurückkehren kann. Eine endgültige Entscheidung soll in der zweiten Märzwoche getroffen werden. „Aber in jedem Fall“, verspricht Gunnar Fuchs, „können sich die Kinder schon mal auf den 27.März freuen“.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 13. Februar 2022