Ab sie nun vor dem Tore standen, wie viel besungen, oder auf dem Marktplatz: Brunnen waren früher Kommunikationsorte. Man traf sich zum Wasserschöpfen und Wäschewaschen – und man (und frau) tauschte die neuesten Gerüchte aus. Je unwahrscheinlicher, desto besser.
„Der Platz am Brunnen war früher ein Kommunikationsort erster Güte – sozusagen ein Vorläufer Tageszeitung“, schmunzelt Stadtführerin Rosemarie Derkau, die für Weinheim eine Stadtführung entwickelt hat. Sie heißt „Am Brunnen gelauscht“. Aus ihrer gut nachgefragten Stadtführung „Weibergedöns“ weiß sie, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am liebsten Geschichten aus der Geschichte hören wollen: Anekdoten, Klatsch und Tratsch.
Dazu zieht Rosmarie jetzt erstmals am Samstag, 10. Mai, 15 Uhr, zu den Brunnen der Stadt, um ihnen Wissenswertes zu berichten, aber auch von den Menschen, die dort früher Geschichten erzählten.
„Wir begeben uns zu einigen Weinheimer Brunnen und hören Geschichten und Anekdoten, lustige, listige und skandalöse, wahre und unwahre, es kommt uns alles ungefiltert zu Ohren“, kündigt Rosemarie Derkau an. Ihre Begleiter hören zum Beispiel vom Skandal, den die Heckerin ausgelöst hat und auch von einigen adeligen Damen, die sich gar nicht so vornehm benahmen, aber auch vom falschen Gesang des Oberbürgermeisters und dem Freud`schen Versprecher eines Handwerkmeisters. Kurzweilig wird es in jedem Fall. Treffpunkt ist am Marktplatzbrunnen vor dem Alten Rathaus, Kosten pro Person 8 Euro, Dauer etwa eineinhalb Stunden.
Anmeldungen bei der Tourist-Info am Marktplatz unter tourismus@weinheim.de oder 06201- 82 610.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 14. April 2025