Der Friedrich-Ebert-Ring in der Weinheimer Weststadt ist ein typisches Wohnbaugebiet der 60er-Jahre, zumindest was die alten Bundesländer der Republik angeht. Fast jedes dritte Wohngebäude im Westen Deutschlands, das in den 50er- bis 70er-Jahren gebaut worden ist, ist ein Einfamilienhaus. Das passt seit einiger Zeit nicht mehr ganz zur gesellschaftlichen Entwicklung, die vom demografischen Wandel geprägt ist. Die Menschen werden älter und vielleicht früher einsam. „Das verändert die Ansprüche an das Wohnumfeld“, weiß Shanna Beron, Masterstudentin für Stadt- und Regionalentwicklung an der Technischen Universität Kaiserslautern. Dazu kommen steigende Energieanforderungen an Gebäude. Auch das war in den 60er-Jahren noch kein Thema.

Die 24-jährige Jung-Wissenschaftlerin wird sich in nächster Zeit öfter im Friedrich-Ebert-Ring in Weinheim aufhalten. Sie untersucht für ihre Masterarbeit das Quartier im Herzen der Weststadt und seine Entwicklungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Entwicklung. Die Masterarbeit dreht sich um die Thematik „Behutsame Weiterentwicklung im Bestand“. Die Universität hatte das Gebiet von sich aus definiert und gefunden.

Ziel der Arbeit ist die Ausarbeitung konzeptioneller Bausteine und Vorschläge für den zukünftigen Umgang mit dem Wohngebiet. Alle entstehenden Ideen, so Shanna Beron,  können als Anregung für einen weiterführenden Prozess dienen.

Die angehende Stadtplanerin wird in nächster Zeit Ortsbegehungen unternehmen, zum Teil auch in Begleitung von Mitarbeitern der Universität und der Stadt. Dabei wird sie mit Klemmbrett und Fotokamera unterwegs sein, um alle nötigen Informationen für ihre Studien zu sammeln. Ihr Ziel ist es, mit Bewohnerinnen und Bewohnern über die Wohnsiedlung zu sprechen und die Anwohner somit ganz bewusst in das Projekt miteinzubeziehen. „Eine rege Beteiligung wäre sehr wünschenswert“, sagt sie.

Denn sie weiß auch: „Die in der Siedlung lebenden Menschen kennen ihre Bedürfnisse am besten und sind so in der Lage, Vor- und Nachteile ihres Lebensumfeldes einzuschätzen und mit ihrer Meinung ganz wesentlich zum Prozess beizutragen.“

Für die Masterarbeit wird es eine Kooperation zwischen der Technischen Universität Kaiserslautern und der Stadt Weinheim geben. Die Stadt wird über das Vorgehen auf dem Laufenden gehalten, hat Recht zur Mitsprache und erhält letztlich auch die Ausarbeitungen zur Masterarbeit. Die Bearbeitung der Masterarbeit wird Mitte August beginnen und etwa drei Monate andauern.

(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 28. Juli 2021)