Es ist eine bewegende und wahre Geschichte. Die Brüder Hirsch, Max und Julius, waren in den 1920er und 1930er Jahren fest im gesellschaftlichen Leben in Weinheim verankert. Sie engagierten sich in der Politik, lokalen Vereinen und der Industrie – sie leiteten in Weinheim die damals größte Rosslederfabrik Deutschlands. Doch ihr Leben änderte sich im Jahr 1933 schlagartig.
Das Weinheimer Kulturbüro zeigt am 16. und 17. August an einem ganz besonderen Ort – an der Zeder im kleinen Schlosspark – die bewegende Geschichte der beiden Brüder, die jüdischer Abstammung waren. Das Stück heißt: „Die Brüder Hirsch – mit allen Fasern des Herzens an der Heimat hängend“.
Die Story geht so: Als der junge Max 1991 auf Einladung der Stadt Weinheim aus den USA in die Heimat seines Urgroßvaters reist, hat er nicht die leiseste Ahnung, was das Wort „Heimat“ bedeutet. Eigentlich wollte er nur die Memoiren seines Urgroßvaters Max Hirsch übergeben, doch der Atem seiner jüdischen Vorfahren ist an jeder Ecke spürbar und lässt ihn nicht mehr los. „Wir waren Weinheimer!“ – Max versucht zu verstehen und folgt den Spuren der Vergangenheit, die ihn zu seinen Ahnen führen: die Brüder Hirsch.
Das Theaterstück nach einer wahren Geschichte von Jeanette Rosen zeigt das Leben der beiden Brüder Max und Julius (gespielt von Thomas Koob).
Wie war ihr Leben in der Zwei-Burgen-Stadt nach 1933? Und wie kam es zur Flucht nach Amerika? Die Zeder gibt Antworten.
Zum ersten Mal verspürt Max (als Junior dargestellt von Nicolas Laudenklos, später von Boris Ben Siegel) ein Gefühl von Verwurzelung, während vor seinen Augen den Brüdern Hirsch der Verlust der Heimat droht. Immer tiefer taucht der junge Mann in die Vergangenheit und das Leben der zwei Fabrikanten ein – mal als warnendes Orakel, mal als Vertreter einer neuen Generation. Er begleitet sie bei ihrem verzweifelten Versuch, ihr Lebenswerk zu retten, um dann am Ende doch alles hinter sich lassen zu müssen. Allein die unerschütterliche Liebe zu Weinheim ist ihnen für immer geblieben. Weitere Darsteller sind Gerd Buchleiter als „Weinheimer“, Simone Schaab als Margarete Hirsch und Felicitas Vajna als Flora Hirsch. Regie führt ebenfalls Jeanette Rosen.
Passend zu den Heimattagen befasst sich das Theaterstück mit der Frage nach Heimat. Darüber hinaus wird auf die vielen Spuren jüdischen Lebens in Weinheim aufmerksam gemacht, die auch heute noch in der ganzen Stadt zu erkennen sind. Das Stück wird musikalisch begleitet von Thorsten Gellings an den Percussions und Mimi Grimm mit Kontrabass und Gesang.
„Die Brüder Hirsch – mit allen Fasern des Herzens an der Heimat hängend“ wird am Samstag, 16. und Sonntag, 17. August jeweils um 19.30 Uhr an der Zeder im kleinen Schlosspark in Weinheim aufgeführt. Tickets ab 20 Euro. Vorverkauf in Weinheim: Tourist-Information und im Kartenshop DiesbachMedien, sowie in allen Reservix-Vorverkaufsstellen, online: www.reservix.de
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 06. August 2025