Auf dem Marktplatz machten an diesem Wochenende wilde Spekulationen die Runde, während sich ein paar Meter weiter in der Redaktion die Nachrichten bereits überschlugen. Am Friedhof, nur einen Steinwurf entfernt, verbirgt sich ein dunkles Geheimnis und gegenüber im Haus der Witwe wird etwas zu ausgiebig gefeiert…
Exakt jene vier Schauplätze spielen im neuen Weinheimer Theaterprojekt namens „Schweinebucht“ eine entscheidende Rolle. Die Szenen wurden jetzt bei den Proben mit den Kleindarstellern in der Musikschule nachgestellt. Das Projekt, das mit Profi-Schauspielern aber auch einer Reihe Weinheimer Kleindarsteller eine Weinheimer Handlung aufgreift, nimmt an Fahrt auf. Die vier Auftrittstermine im Mai rücken näher. Ort der Aufführung ist an vier Abenden open air der Alte Friedhof an der Peterskirche – ein solches Theaterprojekt gab es in der Region in dieser Art noch nie.
Nach dem erfolgreichen Workshop im September mit viel Improvisation lag das Augenmerk diesmal auf der szenischen Arbeit untereinander. Bühnenoffenheit, Präsenz, Timing, auf Anschluss spielen waren da nur einige der Fachbegriffe, mit denen die Weinheimer in den nächsten Wochen immer wieder zu tun haben werden. Denn schon Mitte März werden sie an der Seite der Profis im Schlosskeller proben.
Die Herausforderung tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Sabine Wagner, eine der Weinheimer Darstellerinnen sprach dann auch für alle: „Ich bin begeistert, wie das ganze immer mehr an Fahrt aufnimmt.“ Auch Heinz Neumann, der die Rolle des Pfarrers spielt, ist „von dem Zusammenhalt und den verschiedenen Charakteren begeistert.“
Tatsächlich wurde in den Pausen gemeinsam geübt und auch noch mal an den Dialektpassagen gefeilt, damit sie auch wirklich aus dem Bauch kommen und sich „für‘n eschte Woinemer ah gscheit ahfühle…“ Für die beiden Regisseurinnen Felicitas Vajna und Jeanette Rosen beflügelt das „Engagement und die Leidenschaft, die alle an den Tag legen“ den kreativen Arbeitsprozess enorm.
Das Ambiente der Musikschule war für die zwei Tage ebenfalls ideal, zumal auch die Sängerin Susan Horn, Percussionist Thorsten Gellings und Akkordeonspieler Tim Strahl, zum ersten Mal mit den Weinheimer Akteuren probten. „Super, dass Jürgen Osuchowski uns die Räume spontan zur Verfügung gestellt hat, freut sich Thomas Koob, Schauspieler und Mitproduzent von Rosen und Vanja.
„Es war ein weiterer gelungener Baustein in diesem ambitionierten Projekt“, fasste Martin Grieb zusammen. Der Theater-Experte im Weinheimer Kulturbüro hat das Projekt gemeinsam mit dem dreiköpfigen Produktionsteam. Die Premiere ist am Donnerstag, 11. Mai, weitere Vorstellungen finden statt am 12., 13. und 14. Mai, Beginn jeweils 19.30 Uhr.
Der Vorverkauf ist bereits angelaufen. Karten gibt es für 20 Euro bei der Tourist-Info am Marktplatz und im Kartenshop der DiesbachMedien sowie unter www.reservix.de.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 13. Februar 2023