Lützelsachsen und der Obstbau – das gehört zusammen. Und nicht erst seit die Lützelsachsener Frühzwetschge im vergangenen Jahr vom Geo-Naturpark Bergstraße/Odenwald zur Obstsorte des Jahres gewählt worden ist. Ein Zwetschgenbaum wurde im Herbst feierlich in Lützelsachsen an den OEG-Schienen gepflanzt. Dort wo der Radweg in Richtung Hohensachsen startet, schlägt die so genannte „Nickelsquetsch“ jetzt ihre Wurzeln. Diese Lützelsachser Frühzwetschge geht auf einen vom Landwirt und späteren Ehrenbürger Georg P. Nickel im Jahr 1914 entdeckten Zufallssämling zurück. Die Sorte zeichnet sich durch ihre sehr frühe Reife aus. Diese wichtige Eigenschaft trug in der Zeit während und nach dem ersten Weltkrieg, in der eine extreme Hungersnot herrschte, zur weiten Verbreitung der Lützelsachser Frühzwetschge bei.

Jetzt hat die „Nickelsquetsch“ neue Nachbarn bekommen. Stefan Herd und Olav Lindenau, Mitarbeiter des Geo-Naturpark, pflanzten in Absprache mit dem Weinheimer Naturschutzbeauftragten Roland Robra weitere besondere Obstbäume. Eine Schweizer Wasserbirne (Geo-Naturpark Obstsorte des Jahres 2017), eine Mirabelle von Nancy (Geo-Naturpark Obstsorte des Jahres 2020), einen Kalbfleischapfel (Geo-Naturpark Obstsorte des Jahres 2019 sowie einen Spitzrabau (Geo-Naturpark Obstsorte des Jahres 2016). Der Apfelbaum Spitzrabau wurde auch bereits 2016 am Judenbuckel im Weinheimer Exotenwald gepflanzt.

Die Obstbaumreihe soll im Laufe der Jahre bis zu Abfahrt bis zur Brücke der Muckensturmer Straße nach Süden fortgesetzt werden. An diesem Fuß- und Radweg, der stark frequentiert ist, sollen auch Zukunft alte, regionaltypische aber auch Obstbäume die sich in Zeiten des Klimawandels bewähren, gepflanzt werden. Platz ist dort ausreichend vorhanden, der Wiesenstreifen hat eine Länge von rund 250 Meter. Somit könnten dort im Laufe der Zeit ungefähr 25 Obstbäume stehen.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 29. Januar 2022

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