20 Prozent weniger Gas. Diese Einsparung ist nach allen Appellen und Hinweisen der Bundesregierung notwendig, um Engpässe während der Heizperiode zu vermeiden. 20 Prozent einsparen – das ist ambitioniert. Aber zu schaffen, sogar in einem denkmalgeschützten Gebäude. Darauf hat jetzt Patrick Walter, der Referent von Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, hingewiesen. Er gehört auch zum Energieteam der Stadt Weinheim.
Im Weinheimer Schloss ist es tatsächlich gelungen, messbar Energie in einem beträchtlichen Umfang einzusparen: im November sogar mehr als 20 Prozent (witterungsbereinigt). Eine aktuelle Auswertung des Verbrauchs hat ergeben, dass in den Rathaus-Büros und –sälen im November 2022 rund 100 Megawattstunden Gas-Wärmeenergie verbraucht worden sind. Das sind rund 35 Megawattstunden weniger als im November 2021 und der Trend scheint sich im Dezember fortzusetzen. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Strom. Hier sank der Verbrauch im altehrwürdigen Gebäude von über 15 Megawattstunden im Vorjahresmonat auf etwa 12,8 Megawattstunden. Die aktuellen Säulendiagramme hat die Stadtverwaltung auch in ihrer aktuellen internen Hauszeitung „Der Stadtgockel“ veröffentlicht.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus sind die Zahlen eine Bestätigung dafür, dass jede und jeder zum Energiesparen seinen Anteil beitragen kann. Und der Erfolg ist ein Ansporn dafür, durchaus auch Beeinträchtigungen und einen spürbaren Komfortverlust in Kauf zu nehmen – wenn es hilft.
Denn seit Beginn der Heizperiode im Oktober hat sich die Stadtverwaltung, die als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen will, eine ganze Reihe von Maßnahmen selbst auferlegt, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Flexibilität und Entgegenkommen verlangen. Seit Wochen sind im Schloss alle Flure und Treppenhäuser unbeheizt, die Warmwasserboiler sind ausgeschaltet. In den Büros wird eine Raumtemperatur von 19 Grad gemäß einer Bundesverordnung vorgeben. Weitere kreative Projekte kamen dazu, zum Beispiel der Austausch alter Kühlschränke durch neue und stromsparende Geräte.
Um jedem Mitarbeiter selbst eine Eigenkontrolle zu ermöglichen, hat das Energiemanagement der Stadt entsprechende Thermometer zur Verfügung gestellt.
Auch jetzt vor Weihnachten hat die AG Energiekrise im Rathaus konkrete Hinweise und Handlungsempfehlungen verschickt. Dazu gehört, dass über den Jahreswechsel generell im Homeoffice gearbeitet wird, wenn es der Arbeitsplatz zulässt. So können die Raumtemperaturen in den entsprechenden Büros heruntergefahren werden. Für Konferenzen und Besprechungen steht der schwer beheizbare Große Sitzungsaal im Moment nur in Ausnahmefällen zur Verfügung. Grundsätzlich werden Videokonferenzen empfohlen. Heizlüfter sind gemäß einer Dienstanweisung ganz verboten.
Die vorgegebenen Maßnahmen sind bei der täglichen Arbeit im Rathaus allgegenwärtig und für das Personal manchmal – auch aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und teilweise energetisch schlechten Voraussetzungen – sehr herausfordernd. Die aktuellen Verbrauchsauswertungen, so Patrick Walter, haben jedoch gezeigt, dass diese zielführend sind und gemeinsam entsprechende Erfolge erzielt werden können.
Wichtig werde es in den nächsten Wochen nun sein, die Maßnahmen weiterhin umzusetzen und regelmäßig zu überprüfen. Zudem soll in den städtischen Eirichtungen, in denen die Maßnahmen noch nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt haben, nochmals die Mitarbeiter und Nutzer sensibilisiert werden. Oberbürgermeister Manuel Just betont: „Ziel der Stadt Weinheim ist es, genügend Energie in den nächsten Wochen einzusparen, um den Betrieb aller städtischen Einrichtungen während der gesamten Heizperiode gewährleisten zu können!“
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 21. Dezember 2022