Er ist immer noch ein Kavalier alter Schule: Auch wenn es schon der 65. Hochzeitstag war, also die Eiserne Hochzeit, die Sonja und Gerhard Meyer am Mittwoch zu feiern hatten, dachte der Jubel-Bräutigam – wie jedes Jahr – an den Strauß roter Rosen für seine Frau. Er ist mit 85 Jahren zwar nicht mehr so gut zu Fuß, aber die gemeinsame Tochter übernahm den Gang zum Blumenhändler. So überreichte Gerhard Meyer am Mittwochmorgen seiner Frau des Lebens den Strauß.

Es blieb nicht der einzige am gemeinsamen Jubeltag des „eisernen“ Paares. Kurz darauf überreichte Stella Kirgiane-Efremidou in Vertretung des Oberbürgermeisters den nächsten, samt eines Buchpräsentes und der Urkunde des Ministerpräsidenten. Es war übrigens ein herzliches Hallo, als die Stadträtin und Weststadtvereins-Vorsitzende in die Wohnung in der Händelstraße kam. Die Meyers und „ihre Stella“ kennen sich seit deren Kindesbeinen. Ihre Eltern und Meyers waren gut befreundet.  

Das war in den 60er- und 70er-Jahren, als das junge Ehepaar mit zwei kleinen Kindern gerade wieder nach Weinheim gezogen war, jene Stadt, in der Sonja Meyer geboren und aufgewachsen ist.

Gerhard kam aus Mannheim, „än eschder Neggarstädter“, wie er heute noch stolz betont. Über den Freundeskreis kam er nach Weinheim, lernte eine Cousine der künftigen Braut kennen. Die Kennenlern-Geschichte erzählt er heute noch mit einem schalkhaften Grinsen im Gesicht: „Ich erkundigte mich nach der Cousine Sonja, von der ich gehört hatte, da traf ich sie beim Bodenputzen im Nachbarhaus, da wusste ich: die nehm‘ ich.“ Dann lacht er immer laut.

Sonja Meyer hat sich an den robusten Humor ihres Mannheimers gewöhnt; sie schmunzelt heute noch gerne über seine Vorwitzigkeit, die er sich bewahrt hat. Sein Berufsleben lang arbeitete er als gelernter Fräßer in produzierenden Mannheimer Betrieben, erst bei Mohr und Federhaff, dann bis zum Ruhestand bei BBC. Direkt nach der Hochzeit lebte das junge Paar in Mannheim, dann in Altlussheim am Rhein. 1966 zog Sonja Meyers Heimweh die junge Familie zurück an die Bergstraße. Die meiste Zeit ihres Lebens wohnten sie in der Humboldtstraße, vor drei Jahren nahmen sie das Angebot der Baugenossenschaft an und wechselten in eine neue Wohnung in der Händelstraße, die sogar barrierefrei ist und alle Voraussetzungen für ein langes Leben zuhause bietet.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 31. August 2022

Skip to content