Ein guter Brotteig braucht Zeit zum Reifen. Das Backhaus braucht noch ein bisschen Zeit bis es ganz fertig ist. „Der Backofen kommt Ende des Jahres. Die Fertigstellung ist in greifbarer Nähe“, sagte Bauherr Michael Metz am Samstag beim Richtfest.

Die Heimattage-Fahne bewegte sich ebenso wie die bunten Bänder am Richtfestbäumchen sanft im heißen Sommerwind. Viele der rund 50 Gäste, die bei 30 Grad zu einem der schönsten Orte Lützelsachsens gekommen waren, trugen Strohhüte. Sie bewunderten den weit vorangeschrittenen Gemeinschaftsbau mit seiner stilvollen Mischung aus Natursteinmauer und massivem Dachstuhlgebälk.

Dass das Gelände, von dem aus sich der Blick im Dorfzentrum hinter der Gemeindehalle auf die Kirche richtet, wie ein kleines Amphitheater vor dem Backhaus ansteigt, könnte später einmal für kleine Kulturveranstaltungen von Vorteil sein. Vor allem aber soll das Backhaus für gemeinsame Backtage sowie für Backkurse für Kinder genutzt werden. Dass beim Richtfest gleich zwei Männer in Zimmermann-Montur auf das Gerüst stiegen, hatte seinen Grund. Michael Metz, der Architekt und Projektleiter des lange geplanten Backhauses, ist auch Zimmermann und lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit Bernhard Götz. Der Zimmermann aus Leutershausen war nicht nur mit einem Sektglas für seinen Richtspruch ausgestattet. Er hatte auch ein Akkordeon mitgebracht.

Zu Spenden aufgerufen

Vor dem feierlichen Akt berichtete Michael Metz, dass bislang rund 100.000 Euro für den Bau aufgewendet wurden. 60.000 Euro waren Spenden, für die er sich ausdrücklich bedankte. Leistungen in Höhe von 40.000 Euro wurden durch ehrenamtliche Arbeit erbracht. Wie berichtet, wurden unter anderem auch Obstbäume rund ums Backhaus gepflanzt, deren Früchte später einmal auf dort gebackenen Kuchen Verwendung finden können.

Spendenformulare für das Backhaus gibt es im Internet unter weinheimer-backhaus.de.

Spendenkonto bei der Sparkasse Rhein-Neckar Nord mit IBAN DE54 6705 0505 0063 0306 00

Für die Fertigstellung im nächsten Jahr werden noch rund 27.000 Euro an Spenden benötigt, warb Metz dafür, das heimatliche Gemeinschaftsprojekt weiterhin zu unterstützen. Zusammen mit weiteren ehrenamtlichen Leistungen wird das Weinheimer Backhaus am Ende für rund 160.000 Euro realisiert worden sein. Bernhard Götz gab vor seinem Richtspruch noch ein paar Anekdoten zum Besten. Zum Beispiel, dass ein nackter Besenstiel mit leeren Flaschen an einem Dachstuhl früher ein Zeichen dafür war, dass die Maurer am Morgen des Richtfestes vom geizigen Hausbesitzer kein Bier erhalten hatten. Dann griff der Zimmermann zu seinem Instrument und sang zusammen mit den Gästen „Großer Gott, wir loben dich“, ehe sich alle mit frischem Brot des Weinheimer Brotsommelier-Weltmeisters Michael Kress, Weinheimer Wein und Woinemer Bier stärkten.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 02. Juli 2025

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