Es bröckelt an der Nasenspitze und das Kinn sieht auch nicht mehr so frisch aus. Es hilft alles nichts, Diana, die Göttin der Jagd, ist in die Jahre gekommen. Die Sandstein-Skulptur inmitten des Weinheimer Schlossparks hat auch schon ein paar Generationen auf dem Buckel. Sie steht an einer Weggabelung unweit des Schlosses, dort wo sich die Zweige eines uralten Gingkos und einer noch älteren Eiche begegnen.
Mitte des 18. Jahrhunderts, schätzt der Steinmetz und Restaurator Roman Lengner aus Bad Mergentheim, wurde die Skulptur im Schlosspark aufgestellt, etwa zu der Zeit, als auch der Barockflügel des Schlosses entstand. Rund 270 Jahre – so lange bleibt niemand ganz hübsch, selbst wenn er oder sie aus Stein ist.
Die Diana-Skulptur besteht aus gelbem Sandstein, der Sockel aus rotem Sandstein, wie Eik Lehmann erklärt, der für die Firma Legner der Jagdgöttin gerade eine Schönheitskur verpasst.
Rund drei Wochen wird die Behandlung in Anspruch nehmen. Roman Lenger, der den Weinheimer Schlosspark von anderen Restaurierungen kennt, hat zunächst eine vorsichtige aber sorgfältige Grundreinigung vorgenommen.
Nun legt sein Kollege Lehmann Hand an. In den nächsten Tagen wird er vorsichtig die Risse und hohlen Stellen mit Restaurierungsmörtel auffüllen und verpressen und manche Teile sogar neu modellieren. Dann soll die steinerne Lady wieder so aussehen wie früher.
Etwa in den 80er-Jahren ist schon einmal ein Restaurator die Diana zu Leibe gerückt. Aus dieser Zeit stammen an den Feinteilen Armierungsdrähte zur Stabilisierung, die jetzt ebenfalls erneut werden müssen. Ursprünglich, nimmt Lehmann an, war die Skulptur mit Pfeil, Bogen und Rehkitz aus einem Steinblock gehauen worden. Die Stadt Weinheim und die Restauratoren arbeiten bei der Restaurierung der Diana sehr eng mit dem Landesdenkmalamt zusammen.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 04. Oktober 2023