Bei der Zerstörungswut gegenüber Gegenständen und Pflanzen kommen manche Menschen auf immer seltsamere Gedanken und Methoden: Ein oder mehrere unbekannte Täter haben größere Mengen Salz an blühende Mandelbäume in der Prankelstraße am Weinheimer Stadteingang geschüttet. Nun kämpfen die Weinheimer Stadtgärtner um das Überleben der Bäume, die eigentlich eine blühende Visitenkarte am Stadteingang sein sollen.
Die Prankelstraße ist der Weg, der von der B3 aus von Süden her in Richtung Innenstadt führt. Die Wiese dort am Eck zur Lortzingstraße wurde vor ein paar Jahren von der Stadt mit Mandelbäumen bepflanzt, unterstützt von dem Serviceclub der Soroptimistinnen. Die jungen Bäume hatten es in den ersten Jahren nicht leicht, erst war es zu kühl, dann zu trocken. „Aber in diesem Jahr standen sie in voller Blüte“, beschreibt Raphael Schleweis, der in der Weinheimer Grünflächenabteilung für die Stadtbäume zuständig ist.
Aber nun bemerkten Schleweis und seine Kollegen vom Bauhof in den letzten Tagen, dass sich die Äste und Blüten der Bäume seltsamerweise schwarz verfärbten. Sie gingen der Ursache auf den Grund – und entdeckten entsetzt an einigen Stämmen eine größere Menge Salz, entweder sehr grobes Speisesalz oder Streusalz. „Das muss jemand mutwillig dorthin gebracht haben“, schätzt Schleweis. Dabei sei durchaus eine kriminelle Energie im Spiel gewesen, denn Salz wiegt schwer. Außerdem muss der Täter bewusst unauffällig in der Dunkelheit sein zerstörerisches Werk ausgeführt haben, denn die Prankelstraße ist häufig befahren – er hätte leicht entdeckt werden können. Schleweis schüttelt ratlos den Kopf. „Warum macht jemand so etwas?“, fragt er sich ungläubig.
Nun versuchen die Stadtgärtner des Bauhofs die Bäume zu retten. Das Salz wurde abgetragen, neue Erde aufgebracht, dann reichlich gewässert. Bei Bedarf werden die Bäume nochmal beschnitten – dann heißt es (den grünen) Daumen drücken.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 17. April 2025