Die Stadt Weinheim ist Vorreiter beim Klimaschutz. Deshalb nennt sich das Integrierte Klimaschutzkonzept, das der Weinheimer Gemeinderat am 5. Februar verabschieden soll, auch „Vorreiterkonzept“. Der Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung hat am Mittwochabend dem Hauptausschuss jedenfalls eine klare Empfehlung hierzu übermittelt. Da diese Ziele über die des Bundes-Klimaschutzgesetzes hinausgehen, wird das Konzept im Förderkontext „Vorreiterkonzept“ genannt. Das betonten in der ATUS-Sitzung die Weinheimer Klimaschutzmanagerin Ute Timmermann und Daniel Jung, der Geschäftsführer der MVV Regioplan, von der die Stadt bei der Erstellung des Konzepts begleitet wird.

In einem Zuge empfahl der Ausschuss außerdem dem Gemeinderat die Bewilligung von 455 000 Euro für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Die erforderlichen Mittel sollen im Haushalt 2025 bereitgestellt werden. Das entspricht zehn Euro pro Kopf der Bevölkerung. Die Klimaschutzmaßnahmen bestehen unter anderem aus einer Reihe von

Kommunalen Förderprogrammen, die direkt den Bürgerinnen und Bürgern Kosten sparen, wie beim der Installation von Balkon-PV-Anlagen, Dachbegrünung oder Vorbildliche Maßnahmen. Insgesamt sind es 34 Maßnahmen.

Das Integrierte Klimaschutzkonzept ersetzt das veraltete Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2013. Es hat die Treibhausgasneutralität bis spätestens 2040 zum Ziel und ist somit konform mit dem Klimaschutz- und Klimaanpassungsgesetz Baden-Württemberg. Es enthält ein Klimaschutz-Leitbild und ein Konzept für die klimaneutrale Verwaltung aber schon bis 2035. Das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Weinheim wird über die Kommunalrichtlinie vom Bund gefördert, es stellt sogar die Fördervoraussetzung dar.

Oberbürgermeister Manuel Just konnte auch berichten, dass die Stadt gerade erfolgreich im Rahmen des Management-Systems European Energy Award (EEA) zertifiziert worden ist – eine Urkundenverleihung findet im Februar statt.

Im Integrierten Klimaschutzkonzept sind auch die „Haupthebel“ der Kommune definiert, denn selbst ist die Stadtverwaltung nur für zwei Prozent der Emissionen verantwortlich. Hauptsächlich werden Emissionen beim Gewerbe (34 Prozent), Mobilität (33 Prozent) und Private Haushalte (32 Prozent) verursacht. Dafür könne das Rathaus aber Vorbild sein, für klimaneutrale Versorgung und Angebot sorgen, beraten und motivieren.

Das Integrierte Klimaschutzprojekt greift sechs Maßnahmenbereiche aus dem EEA auf: Die städtebauliche Rahmenplanung, die Sanierung Kommunaler Gebäude, die Wärmewende mit PV-Anlagen und einer Fernwärmeversorgung, die Mobilität, beispielsweise durch Radwege und barrierefreie Haltstellen, die Interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation.

Wie Oberbürgermeister Manuel Just eingangs des Tagesordnungspunktes betonte, seien Klimaschutzmaßnahmen alleine auf kommunaler Ebene nicht zu stemmen. Die Aufgabe sei zu groß. „Land- und Bund dürfen uns nicht so alleine lassen, wie das in den vergangenen Jahren der Fall war.“

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 29. Januar 2025

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