Im Januar 1973 war Weinheim größer, vielfältiger und reicher, zumindest an Geschichte, Kulturen, Traditionen – und Diskussionen. Denn mit dem Jahreswechsel von 1972 auf 1973 waren alle Eingemeindungen nach der Gebietsreform Baden-Württemberg auch in Weinheim abgeschlossen. Das geeinte Weinheim als Große Kreisstadt inmitten des neu gegründeten Rhein-Neckar-Kreises war geschaffen. Die ehemals eigenständigen Ortschaften Sulzbach, Lützelsachsen und Hohensachsen an der Bergstraße sowie Rippenweier, Ritschweier und Oberflockenbach im Odenwald gehörten nun zu Weinheim.

Die Stadt und alle ihre Ortsteile feiern dieses Jubiläum der Eingemeindungen vor 50 Jahren am Sonntag, 29. Januar, 11 Uhr, mit einem kulturellen Festakt in der Stadthalle. Zahlreiche aktuelle und ehemalige Akteure der Kommunalpolitik und des gesellschaftlichen Lebens aus diesem halben Jahrhundert wurden bereits eingeladen, die Stadthalle steht aber an diesem Morgen auch weiteren interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Das rund zweistündige Programm ist geprägt von der kulturellen Vielfalt und Identität, die von den Ortschaften in die kommunale Ehe eingebracht worden sind, gewürzt mit Ausflügen in die Vergangenheit.

Jeder Ortsteil steuert einen kulturellen Beitrag bei. Aus Sulzbach kommt der Spielmannszug der Feuerwehr, aus Lützelsachsen die Theatergruppe der TSG, aus Hohensachsen eine fulminante Gymnastiktruppe der SG, aus Rippenweier und Oberflockenbach formieren sich Chöre zu Liedbeiträgen, in Ritschweier – dem kleinsten Ortsteil – wird eine Bilderpräsentation vorbereitet. Als kulturell verbindendes Glied wird der Weinheimer Mundart-Literat und Wortkünstler Dr. Markus Weber auftreten.

Ansprachen zur Geschichte der Eingemeindung und eine aktuelle Einschätzung werden Oberbürgermeister Manuel Just und stellvertretend für die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher Doris Falter aus Lützelsachsen halten.

Im Vorfeld der Jubiläumsfeier hat die städtische Pressestelle in den Ortschaften Zeitzeugen besucht und sie vor der Kamera interviewt. So sind Video-Aufnahmen mit persönlichen Erinnerungen entstanden, die am 29. Januar als Einspieler gezeigt werden – lebendige Geschichte. Dadurch entsteht ein moderner Rückblick auf den Eingemeindungsprozess des Jahres 1972 aus jeweils persönlichen Blickwinkeln.

Nach dem offiziellen Teil sind die Gäste von der Stadt zu einem Umtrunk mit einem kleinen Imbiss eingeladen. Dazu hört man Matz Scheid mit Gesang und Gitarre.

Der Eintritt ist frei.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 16. Januar 2023