Es gab Überraschungstüten aus dem Kofferraum, aus Papier, ungebleicht. In jeder Tüte waren Farbe, Pinsel, Schablonen zum Sauberbürsten der Bäume – sonst hält die Farbe nicht. Raffael Lutz vom Naturpark-Neckartal-Odenwald verteilte das Arbeitsmaterial und erklärt kurz die Handhabung. Dann strömten sie aus, die neuen Wegewartinnen und Wegewarte aus Weinheim und Umgebung. Kurz vor Ostern haben sie sich an die Arbeit gemacht – bis zum Sommer sollen rund um Weinheim drei neue Rundwanderwege auf Weinheimer Gemarkung ausgezeichnet sein. Zu erkennen sind sie praktischerweise am „W“ – für Weinheim. Es könnte auch für „Wanderparadies“ stehen, denn die Gegend rund um die Zweiburgenstadt wird damit für Wanderer und Spaziergänger deutlich aufgewertet. Der Naturpark wird in den nächsten Monaten weitere 13 Wanderwege von bestehenden Naturpark-Wanderparkplätzen optimieren und teilweise neu auszeichnen.

Außer Raffael Lutz, der beim Naturpark Projektmanager für Erholungsinfrastruktur ist, schickten die Weinheimer Tourismuschefin Maria Zimmermann und Antje Beckmann die Wegewarte auf ihren ausgezeichneten Weg. Antje Beckmann ist Naturschutzbeauftragte im Amt für Klimaschutz, Grünflächen und Technische Verwaltung.

Maria Zimmermann betonte, dass die Aufwertung der Wanderwege rund um Weinheim ein definiertes Ziel der Tourismuskonzeption ist, die vor zwei Jahren erarbeitet worden ist. Die Synchronisierung mit dem Naturpark habe eine gewisse Zeit in Anspruch genommen, sei aber die richtige Entscheidung gewesen, denn es komme ja auf eine möglichst gute Verknüpfung der Wanderwege an. Sie bestätigte, dass es für Wandern und Naturerlebnis grundsätzlich eine wachsende touristische Nachfrage gibt. „Natur erleben“ sei daher eines der Hauptziele der Tourismuskonzeption.

Drei Wanderwege („W“) wachsen nun in den nächsten Wochen zusammen:

Der „W1“ heißt: „Historisches Weinheim”. Er führt an vielen Sehenswürdigkeiten in Weinheim vorbei, wie dem Marktplatz, der Peterskirche mit Altem Friedhof, der Ruine Windeck mit herrlichem Blick auf die Stadt Weinheim bis in den Pfälzer Wald, dem Gerberbachviertel und dem Schlosspark mit seinem Kräutergarten.

Der „W2“ führt “Rund ums Müllheimer Tal”. Es handelt sich dabei um einen abwechslungsreichen Wanderweg durch den Exotenwald und durch das Müllheimer Tal hinauf  auf den Wachenberg,  zur Ruine Windeck und zurück über den historischen Markplatz. 

Der „W3“ führt als „Lützelsachsener Weg” entlang der Bergstraße mit weiten Ausblicken in die Rheinebene und verschiedenen Rastmöglichkeiten zum Beispiel  an der Zinkgräfsbank oberhalb des Exotenwaldes.

Für 13 weitere Wanderwege (zwischen 2,3 und 11,4 Kilometer Länge) sind die Naturpark-Wanderparkplätze die Einstiegsorte: Am Friedhof, Sulzbach beginnt der „Bannholzweg”, ein abwechslungsreicher Weg mit Waldwegen und einem schönen Ausblick. Am Parkplatz Nächstenbacher Weg startet der „Nächstenbacher Weg“  über den Weinheimer Kopf und Sulzbacher Hof, mit schönen Weitblicken in die Rheinebene. Ebenso der „Dicker-Eichen-Weg“  mit Ausblicken durch Wald, Wein und Gärten.

Am Parkplatz Hirschkopf beginnt der „Hirschkopfweg” – ein sehr schöner Spaziergang durch herrlichen Mischwald mit der Möglichkeit eines kleinen Abstechers zum Aussichtsturm auf dem Hirschkopf mit einem Rundumblick in die Rheinebene und den vorderen Odenwald. “Rund um den Hirschkopf” nennt sich eine Strecke mit schönen Fernblicken, ein Weg zum Schauen und Verweilen.

Am Naturpark-Wanderparkplatz „Wachenburg“ beginnt der Taubenbergweg  sowie der „Schubertsteinweg“ nach Buchklingen, über die Friedrichs-Schutzhütte  und vorbei am Schubertstein, mit weiten Blicken in die Rheinebene und die Hügellandschaft des Odenwalds.Vom Parkplatz „Exotenwald“ aus sind natürlich die Exotenwaldwege „Schwarzkiefernweg“ und „Exotenwaldweg“ am besten zu erreichen.

Dann gibt es noch Parkplatz „Raubschloss“ oberhalb des Waldschwimmbades mit dem „Lange-Bank-Weg“ und dem „Goldkopfweg“ durch den Bannwald, über den Goldkopf und durch den Exotenwald mit herrlichen Ausblicken zur Ruine Windeck und zur Wachenburg.

Vom Parkplatz „Am Bischof“ oberhalb von Lützelsachsen wiederum erreicht man besonders gut den „Häuselbergweg“, der durch Weingärten und Wälder führt bis hin zur Geierskopfhütte mit ihrer sensationellen Aussicht führt. Von dort gelangt der Wanderer auch auf dem „Kalter-Herrgotts-Weg“ über Ritschweier zum „Kalten Herrgott”, einem Bildstock aus dem 16. Jahrhundert, und zurück nach Lützelsachsen. Der „Geiersbergweg” vom selben Startpunkt aus ist eine Waldwanderung rund um Lützelsachsen. Auf dem Wanderparkplatz „Kohlbach“ in Hohensachsen beginnt eine  Wanderung zum Besucherbergwerk „Grube Marie”, zum Hundskopf mit Schutzhütte und einem schönen Ausblick von der Gallenbergwiese über die Rheinebene.

Und dann gibt es noch die Wanderparkplätze „Bildstock“ und „Bärsbacher Weg“ in Oberflockenbach und Steinklingen. Dort starten der „Erlenbachweg“ entlang des Erlenbachs, der „Steinbergweg” über den Steinberg, ein Rundweg um den Steinberg sowie der „Ursenbachweg“.

Mehr Infos auf: www.naturpark-neckartal-odenwald.de/service/tourenplanung.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 13. April 2023