Welches sind die besten Energiequellen zur Erzeugung von Wärme und zur Bereitstellung von Fernwärme für Weinheimer Haushalte? Das ist eine der wichtigsten Fragen der aktuellen Wärmeplanung. Es könnte oberflächennahe und tiefe Geothermie sein, die Nutzung von Abwärme aus Abwasser, der Industrie, der Weschnitz oder aus dem Waidsee. Es sind spannende Themen und Fragen, denen sich die Stadt mit einer breiten Bürgerbeteiligung zuwenden will, einem „Bürgerdialog Fernwärme“.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat entsprechend ein Konzept für einen Bürgerdialog zum Thema Wärmeversorgung in Weinheim beschlossen. Die Stadtverwaltung möchte mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, den Gemeinderatsfraktionen sowie verschiedenen Interessensvertretern in einen breit angelegten Dialog über die Optionen einer künftigen Fernwärmeversorgung treten. Dabei sollen die Potentiale für die Versorgung der Stadt mit Fernwärme bewertet und die Chancen und Risiken verschiedener Technologien diskutiert werden. Geleitet wird der Bürgerdialog von dem unabhängigen und erfahrenen Forum Energiedialog.

Bekannt ist auch, dass es zur Nutzung erneuerbarer Wärme unterschiedliche Positionen gibt, vor allem hinsichtlich der Nutzung tiefer und oberflächennaher Geothermie. Diese Positionen werden unter anderem Thema des Bürgerdialogs sein.

Für den Bürgerdialog werden zwölf Bürger nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Die Interessensvertreter sollen aus den drei Bereichen Klima- und Naturschutzschutz, Energie und Wirtschaft sowie der Wohnungswirtschaft kommen, wobei hier sowohl Vertreter der Mieterseite als auch der Hauseigentümerseite angesprochen werden sollen. Aus den drei genannten Bereichen sollen jeweils zwei Vertreterinnen oder Vertreter an der Dialoggruppe teilnehmen. Die Stadt ruft dabei zu einer Teilnahme auf.  

Interessierte Interessenvertreter können sich gerne bis 10.Februar an das Forum Energiedialog wenden, dort an die Moderatoren Christiane Hauser und Dr.  Christoph Ewen (per Mail an c.ewen@energiedialog-bw.de und c.hauser@energiedialog-bw.de).

Sollten aus den genannten Bereichen mehr als zwei Interessenvertreter teilnehmen wollen, werden sie vom Forum Energiedialog angeschrieben und gebeten, sich untereinander abzustimmen. Erfolgt keine Einigung, entscheidet das Los.

Geplant sind vier bis fünf Treffen im Jahr, beginnend im Februar 2024. Die Treffen finden an einem Wochentag abends statt und dauern mit Pausen circa zwei bis drei Stunden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Der Bürgerdialog erfolgt vor dem Hintergrund der kommunalen Wärmeplanung, die der Gemeinderat im Dezember 2023 beschlossen hat. Sie zeigt auf, dass in Weinheim die Gebäude hauptsächlich mit Gas (68 Prozent) und Öl (19 Prozent) beheizt werden und nur lediglich vier Prozent an die Fernwärme angeschlossen sind. Gerade aber die Fernwärme bietet die Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen, denn es können verschiedene Energiequellen zur Erzeugung von Wärme herangezogen und kombiniert werden.

Deutlich geworden ist auch, dass die Wärmewende mit erheblichen Kosten verbunden ist, die letztlich von den Bürgerinnen und Bürgern zu tragen sind. Die Gestaltung der künftigen Wärmeversorgung hat weitreichende Folgen für die Zukunft, denn es handelt sich hier um langfristige Investitionen.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 25. Januar 2024

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