Die Wachenburg und die Burgruine Windeck sind die Wahrzeichen der Zweiburgenstadt Weinheim. Um das Jahr 1100 errichteten die Lorscher Klosteräbte zu ihrem Schutz die Burg Windeck, das heute älteste Bauwerk Weinheims. Da sie Tag und Nacht sichtbar ist, verleiht sie der Altstadt und insbesondere dem Marktplatz ein besonderes Flair. Ebenso genießen viele Touristen und Einheimische die Aussicht von der Ruine aus. Sie ist bewirtet und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher an.

Vor etwa 100 Jahren wurden auf der Westseite unterhalb der Burgruine Weißtannen angepflanzt. Um gut gedeihen zu können, benötigt die Baumart hohe Niederschläge und eine eher niedrige Jahresdurchschnittstemperatur. Dies ist in Weinheim aber nicht (mehr) gegeben. Durch die vergangenen Trockenjahre kam es zu schweren Schädigungen der Tannen bis hin zum flächigen Absterben. Je länger die toten Bäume dort stehen, desto größer wird die Gefahr eines unkontrollierten Umkippens. Die abgestorbenen Wurzeln verrotten nach und nach und können dem stehenden Stamm keinen Halt mehr bieten.

Der Land- und Forstwirtschaftliche Ausschuss der Stadt Weinheim hat mit der Forstamts- und Revierleitung schon im September diese Problematik diskutiert. Dabei einigte man sich darauf, dass die Bäume wegen der Verkehrssicherheit und der Landschaftsästhetik entfernt werden sollen. Die Weißtannen hätten in Anbetracht zukünftiger Klimaveränderungen an diesem Standort kaum Chancen zu überleben. Außerdem wird durch die Tannen die Aussicht für die Besucherinnen und Besucher der Windeck eingeschränkt. Einen ähnlichen Eingriff gab es bereits vor zwei Jahren auf der Ostseite der Burgruine.

Durch die Baumfällungen ist jetzt zunächst eine kahle Fläche entstanden. Diese soll aber möglichst zeitnah mit standortgerechten Gehölzen bepflanzt werden. Das könnten Sträucher wie Haselnuss, Liguster, Weißdorn, schwarzer Holunder, Schlehe, Feldahorn, Heckenkirsche oder Wildrosen sein. Diese bieten zum einen den Vorteil, dass sie nicht sehr hoch wachsen und damit die Sichtachse auf die Burgruine langfristig freihalten. Zum anderen sind diese Sträucher ökologisch wertvoll, weil sie vielen Tieren einen Lebensraum bieten. Nebenbei sichert die Bepflanzung den Hang gegen ein Abrutschen und beugt der Bodenerosion vor.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 15. Dezember 2021

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