Es sind Bäume der grenzenlosen Freundschaft und der historischen Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich: Mit einer symbolischen Baumpflanzung am Friedhof in Lützelsachsen vollenden Oberbürgermeister Manuel Just, Ortsvorsteherin Doris Falter und Mitglieder des Lützelsachsener Ortschaftsrates am Freitag, 24. Mai, was vor einigen Tagen in der französischen Partnergemeinde Varces-Allières et Risset seinen Lauf genommen hat.

Denn kürzlich weilte eine Weinheimer Delegation mit Oberbürgermeister Manuel Just an der Spitze in der Gemeinde in den französischen Alpen, um aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft einen Baum zu pflanzen. Im April 1974 wurde in Varces die offizielle Verschwisterung besiegelt. Aus Zeichen der Verbundenheit und dem Willen, die Völkerverständigung dauerhaft einzupflanzen, setzten OB Just und sein französischer Kollege Jean Luc Corbet in der dortigen Charles-de-Gaulle-Anlage einen Ginkgo. Einen zweiten nahmen die Besucher als Geschenk mit nach Hause. Jetzt wird er Wurzeln schlagen auf dem Friedhofs-Vorplatz in Lützelsachsen.

Jean Luc Corbet hatte betont: „Zweifellos werden diese beiden Zwillingsbäume durch ihr künftiges Wachstum auch den Fortbestand unseres freundschaftlichen und lehrreichen Austauschs symbolisieren.“ Es sei sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, so der Rathauschef von Varces, dass die Zeremonie zur Erneuerung der Partnerschaftsurkunde für Jahrzehnte in die Geschichte von Varces eingeht. Corbet erklärte: „Und dafür gibt es keine schönere Geste als die Enthüllung eines Baumes, der zu diesem Anlass gepflanzt wurde, eines Ginko biloba.“ Und er betonte: „Damit das Symbol unserer Freundschaft seine ganze Dimension erhält, hat die Stadt Varces die Ehre und das Vergnügen, ihrer Partnerstadt Lützelsachsen denselben Baum und dieselbe Gedenktafel zu schenken.“ Als Gastgeschenk hatten die Lützelsachsener eine Sonnenuhr im Gepäck. Diese Sonnenuhr kann man vom Lützelsachsener Platz aus betrachten, den es in Varces gibt.

Im Rahmen eines feierlichen Festaktes am Vorabend der Baumpflanzung hatte OB Just an jenen Tag im April 1974 erinnert, an dem der Partnerschaftsvertrag zwischen Varces-Allières et Risset und Lützelsachsen von den damaligen Bürgermeistern Chretien und Dreikluft in Varces unterzeichnet worden war. Er verwies auch darauf, dass bereits in den 60er-Jahren freundschaftliche Kontakte zwischen der TSG Lützelsachsen und dem Sportverein von Varces aufgenommen worden waren. Auch die Verdienste von Ortsvorsteherin Doris Falter würdigte er ausdrücklich.

Hintergrund war seinerzeit eine Niederlassung der Firma Freudenberg in Varces. In deren Werk waren Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer aus Weinheim beschäftigt.  Schon sehr bald sei der naheliegende Gedanke gereift, die Kontakte auch auf andere Bereiche auszudehnen und eine offizielle Partnerschaft zu begründen. Just betonte : „Aus der Partnerschaft ist im Laufe der Jahrzehnte nicht nur eine tiefgehende Verbindung zwischen zwei Kommunen geworden, die Partnerschaft hat sich längst zu einer innigen Freundschaft entwickelt, in die die gesamte Bevölkerung einbezogen ist.“ Dies sei das Ziel der politischen Vertreter der Gemeinden bei der Unterzeichnung des Vertrages gewesen. „Aber dass dieses tatsächlich erreicht werden konnte, dafür sind wir heute nicht nur dankbar, sondern darauf dürfen wir alle stolz sein”, so der OB, der erstmals in seiner Amtszeit Varces besuchte.

Just und Corbet bekräftigten beide, dass mit der symbolischen Erneuerung der Partnerschaft ein Beitrag zur Festigung der deutsch-französischen Freundschaft geleistet wird, die von den Unterzeichneten des Elysée-Vertrags im Jahr 1963 gewollt und 2019 in Aachen von Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Macron erneuert wurde. Gemeinsam und mit Blick auf die bevorstehenden Europawahlen bekräftigten sie: „In der aktuellen internationalen Lage ist das Zeichen dieser Freundschaft unumgänglich geworden. “

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 23. Mai 2024

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